Süßes, sonst gibt’s Saures: 5 Gründe, warum ich Halloween mag


„Muhahahahaa! Was wollt Ihr an der Tür des Bösen, Ihr Unwürdigen?“
Das verzerrte Scheppern der Sprechanlage verleiht meiner Stimme genau den richtigen Gruselklang, der dem Tag und dem Anlass angemessen ist.
„Hallo Mama“, tönt es fröhlich zurück.

Immer untergraben diese Kinder meine Autorität. Immer.

Aber immerhin wirkt der Spruch bei der nächsten marodierenden Kindergruppe. Haben sie an der Sprechanlage noch „Süßes oder Saures“ gebibbert, so sind sie doch, bis ich endlich mit meiner Schraube im Kopf und der Süßkram-Schüssel unterm Arm unten am Tor bin, über alle Berge verschwunden.
Mir war das vorher gar nicht so klar. Aber ich liebe tatsächlich Halloween.
Und das hat fünf Gründe:

  1. Ich mag es gerne, mir Mühe für einen kurzen Moment zu machen. Kürbis schnitzen, zum Beispiel. Am liebsten natürlich ohne mir dabei für die nächsten drei Wochen die Hände zu ruinieren.
    Sagen wir mal so: ich bin auf einem guten Weg da hin.
  2. Ich mag es gern, eklig aussehendes Essen zu machen, wie Wurstfinger oder Blutbowle mit eiskaltem Händchen. Manch böse Zunge behauptet, das gelänge mir auch an allen anderen Tagen des Jahres ganz hervorragend.
  3. Ich mag es, wenn die Kinder klingeln und sich freuen, dass sie bei mir nicht die übrig gebliebenen Kamelle vom Faschingszug von vor drei Jahren bekommen, sondern qualitativ gruselige Naschereien. Nur leider keine Glubschaugen. Die sortiert irgendjemand mit Spinnenfingern immer aus meiner großen Halloween-Süßkramschüssel aus.Außer bei mir kann man als Kind übrigens auch bei meiner Mutter an Halloween gut absahnen. Seit ein paar Jahren klingeln da auch Bälger mit ihrem Spruch. Im ersten Jahr war meine Mutter komplett überrascht und unvorbereitet. Da sie keine Süßigkeiten im Haus hatte (Ja, anscheinend gibt es solche Haushalte oder ich war vorher da), hat sie den kleinen Vampiren und Zombies Geld in die Hand gedrückt.

    Im nächsten Jahr hatte sie dann Naschereien besorgt. Der erste Trupp, der klingelte, hat alles bekommen, was da war. Und was passierte wohl, als die zweite Hexen-Gespenstergruppe kam?
    OK, das war einfach: es gab natürlich Geld.

    Danach wurde sie professioneller. Am Wochenende vor Halloween hat sie die Süßigkeiten in kleine Portionen geteilt und in Tütchen verpackt.
    Pünktlich bis Nikolaus hatten wir dann auch alles weggenascht, denn in diesem Jahr kam gar keiner zum Klingeln vorbei.

    Aber weiter mit meiner Liste:

  4. Ich mag an Halloween, dass der normale Zustand der Wohnung ganz ohne Arbeit als Horror-Deko durchgeht.

     

  5. Und das allerbeste an Halloween ist natürlich, dass die Kinder endlich mal gerne was miteinander machen wollen.
    Auch wenn die Motivation meines Sohnes darin begründet liegt, dass er nicht alleine durch die Dunkelheit laufen möchte und Lina glaubt, dass man mit Kleineren im Schlepptau besser Beute machen kann.

Ich geh jetzt mal Kürbis schnitzen. Drückt mir die Daumen, dass meine hinterher noch dran sind.
Sonst gibt es halt wieder blutige Finger zum Essen. Muhahahahahaaa.

7 Gedanken zu „Süßes, sonst gibt’s Saures: 5 Gründe, warum ich Halloween mag

Mein Senf dazu

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