WiB am #12von12ten August 2018: Nürnberg-Edition


Am Freitag sind wir nach Nürnberg gefahren, weil der Sohn da ein Badminton-Turnier hat und wir anderen die Gelegenheit nutzen wollten, endlich mal meinen Bruder und seinen Mann zu besuchen und die neue Wohnung zu bewundern.
Aber zwischen Wiesbaden und Nürnberg liegt Herzogenaurach und hier gilt es für die Kinder, noch wichtige Besorgungen im Adidas-Outlet-Store zu machen. Das meiste kaufen sie dann leider doch im offiziellen Adidas-Store.
Wer über teure Schuhe für Kleinkinder schimpft, der musste noch nie für zwei markenfixierte Teenager Schuhe kaufen.In Hotels gibt es manchmal kleine Schokotäfelchen auf dem Kissen, auf unserem Kissen im königlichen Gästezimmer lag eine Packung Pralinen, bei den Kindern an den jeweiligen Geschmack angepasster Schnuckelkram sowie das WLAN-Passwort. Oh mein Gott, ich will nie mehr hier weg!
Ich hatte gestern auch einen Gast, dem habe ich einen Lolli aufs Kissen gelegt und frische Handtücher daneben und war stolz auf mich. Nach diesem Empfang hier bin ich es nicht mehr so sehr …

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Meine Jungs verschwinden am nächsten Morgen schon früh in der Badmintonhalle, die Tochter und ich schlafen dafür lange aus, bis wir irgendwann vom Taumännchen-Lied aus „Hänsel & Gretel“ subtil geweckt werden.

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Zum Frühstück auf der Terrasse finden sich mal wieder ungebetene Gäste in Wespengestalt ein. Eine landet durch das wilde Rumgefuchtel im Spinnennetz und wird ruckzuck von der Netzeigentümerin eingewickelt und auch gleich verspeist. Faszinierend.

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Anschließend bummeln wir vier zusammen durch Nürnberg. An der Pegnitz sehen wir fast einen Bieber, aber vielleicht war es auch nur eine Ente. Oder ein Schnabelbieber.

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In einem Park fällt uns auf, dass jede Menge Menschen unterwegs sind und jeder auf sein Handy starrt. Als wir herausgefunden haben, dass gerade irgendein Pokemon-Event läuft, reaktiviert die Tochter schnell ihren Pokemon-Account, dann fallen wir wenigstens nicht so auf.

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Nürnberg, Hauptstadt der scheußlichen Brunnen.

Irgendwann stoßen auch der Lieblingsmann und der Sohn zu uns und nach einer kurzen Kaffeepause kehren wir in die wunderschöne Wohnung zurück.

Hier werden erst mal die neuen Schätze, die wir in einem Plattenladen gefunden haben, durchgehört. Man hört nämlich Schallplatte in diesem Haushalt, was ich extremst sophisticated finde. Das will ich auch! Aber ich glaube, das ist etwas, das auf meine Was-ich-mache-wenn-die-Kinder-aus-dem-Haus-sind-Liste kommt. Wie „gemütlich mit Freunden experimentell kochen“ oder „Nur Sachen im Haus habe, die ich brauche oder schön finde“ und zwar „alles da, wo es hingehört“ und andere Erwachsenensachen.

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Als wir alle ausgeruht genug sind, essen wir noch in einem sehr schönen Biergarten zu Abend. Die Jungs bestellen riesige Schnitzel mit Kartoffelsalat, die Tochter ist glücklich mit „Kloß mit Soß“ und ich freue mich über „Hab schon wieder den Namen vergessen“ und Salat.

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Abends wollen wir noch Sternschnuppen auf der Dachterrasse gucken, wieder so sophisticated mit Aperol Spritz.

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Aber wir haben kein Glück und sehen nichts von den Perseiden, dafür hat man vom Stuhl aus einen tollen Blick auf den Mond:

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Sonntag:

Ab hier dürfen jetzt auch alle lesen, die nur wegen der #12von12 vorbeigekommen sind 😉

Wir starten wie am Tag vorher mit einem gemütlichen Frühstück, diesmal aber drinnen ohne Wespen.

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Wie hat mein Bruder bloß diese Rillen in die Gurken geschnitzt?

Derweil macht Frau Reinlich vorbildlich ihre Arbeit.

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Auch wenn in diesem Haushalt alles vollgestopft ist mit Büchern des gesamten intellektuellen Angeberspektrums – es gibt gewisse Bildungslücken im Fortnite-Tänze-Bereich, die geschlossen werden wollen.

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„Wäscheleine-Tanz“

Gestern hatte ich für unsere Sammlung zuhause einen wahrhaft scheußlichen Nürnberg-Magneten in Bierkrugform erstanden. Heute stelle ich fest, dass die Leidenschaft für absurd hässliche Magnete wohl einer gewissen familiäre Veranlagung folgt.

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Der heutige Spaziergang führt uns zu den monumentalen Nazi-Bauwerken. Mag man sich gar nicht vorstellen, wie viele Anhänger da damals auf dem Feld in Reih und Glied gestanden und dem Blödmann auf der Bühne zugejubelt haben.

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Ein bisschen Nürnberg-Streetart von bestechender Logik läuft uns auch über den Weg.

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Besser hätte ich ja gefunden: „the best things in life are things“

Die Heimfahrt ist sehr anstrengend. Wir stehen nämlich den ganzen Weg über nur im Stau. Sowohl auf der A3, die eigentlich nur aus einer Aneinanderreihung von hundertjährigen Baustellen besteht,

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als auch in der Schlange zur Tankstelle und zum Klo.

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Zuhause gibt es dann nur noch ein schnelles Abendessen und die einen Taschen werden aus- und andere werden gleich wieder eingepackt.

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Wo geht es wohl hin?

Jetzt liege ich schon im Bett und schlafe gleich ein, auch wenn es heute noch mal Chance auf Sternschnuppen gibt, aber morgen müssen wir nämlich unfassbar früh aufstehen, weil der Sohn auf Klassenfahrt fährt und der Treffpunkt um 5:30 Uhr (!!!) an der Schule ist. Danke für das Mitleid.

Von mir gibt’s heute also nichts mehr, aber weitere 12von12 gibt es wie immer bei „Draußen nur Kännchen“ und die Wochenenden in Bildern findet Ihr auf „Geborgen wachsen“.

Gute Nacht!

 

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