Upps, schon wieder ein Monat seit dem letzten Blogbeitrag vergangen. Dabei ist in der Zwischenzeit so viel passiert: Wir haben an einem See in Thüringen bei einem knapp 80-jährigem Windsurfen ohne Wind gelernt, die Kinder haben sich ohne Handy im Dresdner Grünen Gewölbe furchtbar gelangweilt und wir sind bei sengender Hitze zwei Rheinsteig-Etappen gewandert, inklusive Übernachtung in einem schnuckelig eingerichtetem Hotel-Traum in Lila.
Aber zurück zum heutigen Tag. Bilder gibt es erst ab nachmittags, als ich von der Arbeit nach Hause komme. Zum einen habe ich vergessen Fotos zu machen, zum anderen möchte das aber auch keiner sehen.
Ich habe so viele Pläne: Ukulele spielen, mein Buch weiterlesen, Podcast hören, vielleicht ein Eis essen …
Aber erst schau ich mal, ob die Tochter wie gezwungen versprochen ihr Zimmer aufgeräumt hat. Seit Samstag ist sie nämlich dabei, ihr Zimmer umzugestalten. Es sieht fast gut aus. Da sie nicht da ist, räume ich die letzten paar Sachen noch weg, schüttel das Bett auf und dekoriere noch ein paar Blümchen und Vasen, die ich bei Ikea besorgt hatte. Sieht doch schon ganz gut aus jetzt.
Nicht so gut, sieht hingegen das alte Zimmer des Sohns aus, der vor drei Wochen ein Stockwerk tiefer in das ehemalige Gästezimmer gezogen ist. Hier wird erst mal das ganze Gerümpel gesammelt, dass bei den ganzen Umzugs-Moves übrig geblieben ist.
Das Zimmer ist ein wenig schwierig, weil es A) ein Durchgangszimmer ist und B) eine Glastür hat.
Beide Kinder hatten unabhängig voneinander die Idee, das als ihr neues Ankleidezimmer zu nutzen. Die Tochter wollte dort die Klamotten lagern, die farblich und mengenmäßig nicht in den neuen offenen Kleiderschrank passen und der Sohn will in seiner Zockerhöhle gar nichts haben, was nicht elektronisch ist. Schon gar keine Bücher und Klamotten eher auch nicht.
Der Lieblingsmann und ich haben jetzt aber klammheimlich beschlossen, dass das Zimmer erst mal unser Yoga-Raum wird. Wir machen nämlich seit ein paar Wochen einen Online-Yogakurs und sind sehr begeistert davon.
Bei meinen Eltern habe ich letzte Woche meine R.E.M. Sammlung wieder gefunden. Ich hatte schon befürchtet, dass sie die weggeworfen haben, als sie letztes Jahr tabula rasa gemacht und den Speicher und Keller komplett leer geräumt haben.
Ich war früher nämlich mal weltgrößter R.E.M. Fan. Meine Güte, was war ich verknallt in Michael Stipe!
Ja, ja, heute weiß ich auch, dass der gar nicht auf Frauen steht. Aber da hatte ich schon immer ein Händchen für …
Auf jeden Fall habe ich jedes Jahr 12 Dollar per Brief nach Athens, Georgia an eine Adresse geschickt, die im Album-Cover abgedruckt war, und dafür Post vom R.E.M.-Fanclub und zu Weihnachten ein Geschenk bekommen. Erstaunlich ist, dass die Post das zustellen konnte, da sich R.E.M. jedes Jahr einen anderen lustigen Namen für mich ausgedacht haben, den sie auf die Briefumschläge geschrieben haben: Nerena Schwarz, Verena Schwalz, Vewena Scharz …
Draußen ist es bei an die 40 Grad schwül-heiß und der Pool lächelt mich verführerisch an.
Aber ich Trottel raff wie immer nix und laufe dran vorbei um mein Auto von innen zu waschen. Was sollte man auch sonst bei dem Wetter machen? Vom ganzen Aufräumen bin ich ja eh schon geschwitzt.
Und weil ich danach noch mehr geschwitzt bin, räume ich anschließend noch Dinge auf den Speicher. Pro Leiterstufe wird es hier übrigens zwei Grad wärmer.
Aber ich bin nicht die einzige, die hier was schafft, der Lieblingsmann und die Tochter hängen derweil den Spiegel im neuen Teenietraumzimmer auf.
Inzwischen hat es draußen angefangen zu regnen. Welch ein Segen. Leider nur recht kurz.
Ich. Muss. Meinen. Streak. Aufrecht. Erhalten.
Seit exakt 222 Tagen lerne ich Sprachen mit Duolingo und halte mich seit Wochen in der Diamantliga. Angefangen habe ich mit Spanisch, als der Kurs komplett war, habe ich noch Italienisch hinzugenommen und frische meine Französischkenntnisse auf. Leider ist irgendwie bei drei Sprachen Schluss. Blöd!
Die Tochter steht gerade total auf Retro-Sachen. Meine alten Doc-Martens-Stiefel hat sie sich schon gekrallt, in Amsterdam hat sie sich einen Faltenrock im Kilostore gekauft, gebatikte Sachen sind im Trend und der Eyecatcher für das neue Zimmer soll der alte Plattenspieler vom Lieblingsmann sein, der jetzt seit Jahren auf dem Speicher wohnt und schon einen Dachstuhlbrand überlebt hat.
Zwei Platten hat sie sich aus seiner Sammlung auch rausgepickt: Thriller und eine von den Beatles.
Jetzt wird sie aber erst mal in die Geheimnisse der Bedienung dieses Zauberkastens eingeweiht.
Zur Entspannung machen wir anschließend eine Runde Yoga im inzwischen etwas aufgeräumteren aber immer noch ungemütlichem Yogaraum – diesmal mit Judith und nicht mit Franzi. Und mit Maurer-Dekolleté. Namaste!
Es soll ja Menschen geben, die bei solchen Temperaturen wie jetzt nichts oder nur kaum was essen können. Dazu gehöre ich definitiv nicht. Ich kann leider immer essen. Und auch eher in Portionsgrößen wie bei der Raupe Nimmersatt. Dazu gibt es ein paar Folgen „Friends“. Auch bei Serien ist die Tochter retroorientiert.
Morgen ist dank Kurzarbeit schon wieder der letzte Arbeitstag für mich in dieser Woche, den ich auch noch im Home-Office ableisten werde.
Ob die anderen komisch gucken werden, wenn ich aus dem Pool an der Videokonferenz teilnehme?
Am Montag geht hier wieder die Schule los, ich bin ja schon sehr gespannt, wie das werden soll. Bisher gehen wir davon aus, dass man so tun wird, als wäre Corona eine Biersorte und sonst nix. Aber wenn das Wetter so bleibt wie die letzten Tage, dann ist sowieso nach der vierten Stunde hitzefrei.
Wer wissen will, was andere heute so an Bildern fotografiert und ins Internet geladen haben, dem sei der die das Blog „Draußen nur Kännchen“ empfohlen, da trifft sich wieder Bloggerhausen zum gegenseitigen Bildchen zeigen.