Irgendwie gibt es hier gefühlt nur noch 12von12 oder Wochenenden in Bildern.
Aber in letzter Zeit gibt es davon irgendwie immer so viel zu erzählen. Und da das hier mein persönliches Tagebuch ist und ich die Idee habe, dass ich mir das irgendwann mal wieder durchlese und mich daran gerne zurück erinnern möchte, mache ich das jetzt. Müssta durch!
Diesmal gibt es Grüße von der Insel.
Am Samstagmorgen rödeln wir (eigentlich nur ich) in der Küche rum, um Essen zum Mitnehmen vorzubereiten und gegen 15 Uhr machen wir uns allesamt schwer bepackt auf zum Schiffsanleger der Tamara, des Schiffes, das uns zu unserem Wochenendziel bringen soll: die Schiersteiner Seite der Rettbergsau, einer Insel im Rhein vor Wiesbaden.
Hier ist es zauberschön. In einer seichten Bucht im Rhein darf man nicht baden, macht es aber trotzdem und wenn nicht, dann liegt man einfach am feinen Sandstrand und lässt sich die Sonne auf den Bauch brutzeln.
Wir bleiben heute über Nacht, man kann da nämlich auch zelten.
Die Kinder im Zelt nebenan heißen Friedrich und Wilhelm. Die Tochter meint dazu: „Na, da haben wir ja noch mal Glück gehabt mit unseren Namen.“
Ich find die Namen ganz gut …
Es ist wirklich sehr schön. Irgendjemand hat Geburtstag und feiert im Strandcafé, es wird Akkordeon und Gitarre gespielt und dazu gesungen. Nicht unbedingt die neuesten Hits, aber mir gefällt die Stimmung gut.
Mein Outfit ist so semi gelungen und ich fühle mich ein wenig wie die Flodders vom Campingplatz, aber der Lieblingsmann nimmt mich trotzdem zu einem Abendspaziergang mit und die Hoffnung ist, dass mich die Schnaken mit langer Hose und geschlossenen Schuhen verschonen mögen.

„Jetzt hör‘ auf, die ganze Zeit Selfies zu machen und drück endlich auf den Auslöser!“ Entspanntes Fotoshooting mit Clown an der Kamera.
Warum ist es am Rhein so schön? Darum:
So, das klingt jetzt alles ein wenig zu paradiesisch, oder? Stimmt.
Schlafen auf Isomatte ist so mittelgut. Bei jedem Umdrehen werde ich wach, weil mir irgendwas weh tut. Vor allem die Sonnenbrand geplagte Schulter vom Kanufahren am Freitag. Dem Lieblingsmann geht es auch ähnlich. Aber die Kinder finden es immerhin ganz gemütlich. Nur im Zelt nebenan hätte permanent einer gefurzt, beschwert sich die Tochter. „Der Papa?“, fragt der Sohn, aber die Geräusche kamen wohl von der anderen Seite.
Am Morgen ertönt „Achtung eine Durchsage. Bitte ein Verantwortlicher pro Zelt sofort zur Platzaufsicht kommen. Ende der Durchsage.“
Der Platzwart ist ziemlich sauer, weil über Nacht irgendwer etwas sehr Unappetitliches angestellt hat. Am liebsten würde er uns allesamt von der Insel werfen. Macht er zum Glück nicht, es bleibt bei einer Gardinenpredigt und der Führung zum Tatort auf leeren Magen.
Hier ein Symbolbild vom Vorfall:

Ja, this is how we travel. Aber das wofür es Schimpfe gab, waren wir nicht.
Dann hole ich mir mit meinem Becher einen Kaffee im Inselcafé. Die Bedienung ist ungefähr genau so gut gelaunt und freundlich wie der Platzwart. Auf meine Bitte, den Kaffee in meinen eigenen Becher zu füllen, reagiert sie, indem sie sich umdreht, den Kaffee in einen von ihren Tassen füllt, mir diese vor die Nase stellt und sagt: „Zwei Euro. Können Sie sich ja selbst umfüllen.“
Sie hätte ja auch einen Plastikbecher nehmen können. Dann wäre die ganze Sache noch unsinniger gewesen. Leider kleckere ich beim Umfüllen nicht.
Erst mal Frühstück. Mit Obst, aber ohne Mandala.

Nicht gerade wie ein Picknick in „Downton Abbey“, aber zum Sattwerden hat es gereicht.
Die Kinder wollen eigentlich am liebsten sofort nach Hause weil sie der Meinung sind, dass das jetzt aber wirklich genug Natur war und man glücklicherweise diesmal das Fliegennetz des Zeltes zugelassen hat und ohne Schnakenstiche davongekommen wäre. Man müsse das Schicksal ja nun wirklich nicht permanent herausfordern.
Beim letzten Zelten wurde die Tochter nämlich von einer Schnake direkt am Auge gestochen, das daraufhin dick zu geschwollen ist und dann noch fast zwei Wochen lang blau war.
Wir Eltern wollen aber noch bleiben und setzen uns durch indem wir die immer mal wieder nörgeligen Kids mit Pommes und Eis bestechen.
Das Nörgeln hält sich sogar in Grenzen, immerhin ist heute der 1. und somit „Neues-Datenvolumen-Tag“!
Für mich gibt es noch einen Kaffee. Diesmal füllt mir die Barfee den Kaffee selbst aus ihrem Becher in meinen. Und kleckert dabei.

„Candide“ habe ich tatsächlich fertig gelesen, hier im Bild: „Alice im Wunderland“
Irgendwann holt uns die Tamara wieder ab und bringt uns zurück auf die andere Rheinseite.
Die Froschkönigin hat schon auf uns gewartet.
Jetzt freue ich mich wieder auf mein bequemes Bett und morgen muss ich nach einer Woche frei wieder arbeiten.
Weitere Wochenenden in Bildern gibt es wie immer bei „Geborgen wachsen“ und hier folgen jetzt noch ein paar
Facts & Figures:
Ausflugsziel: Rheininsel Rettbergsaue, Schiersteiner Seite
Kosten: Kostet nix, nicht mal das Zelten.
So kommt man hin: mit dem Schiff Tamara.
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