Mir wird das gerade alles zu viel: Krieg mitten in Europa aus Gründen, die schon vor 100 Jahren doof waren, alles wird immer teurer und ungerechter, der Planet schüttelt die Menschheit mit Macht ab und trotzdem tanzen alle und amüsieren sich, als würden wir nicht gerade voll auf einen Eisberg zusteuern. Wobei – stimmt ja gar nicht, die schmelzen ja gerade alle.
Ach, und dann ist diese blöde Pandemie ja immer noch nicht vorbei. Meine persönliche allerdings schon, denn heute verschwindet die Matratze aus dem Wohnzimmer, auf der ich jetzt zwei Wochen übernachtet habe, nachdem der Sohn als Souvenir von seiner Klassenfahrt einen zweiten Strich auf dem Test mitgebracht hatte und mir freundlicherweise auch ein paar Viren überlassen hatte.
Der Test zeigt seit über einer Woche nur noch einen Strich an, meine Nebenhöhlen sind immer noch angeschwollen und meine Stimme klingt verschnupft, gelegentlich muss ich noch husten und mein linkes Ohr tut manchmal weh. Ich bevorzuge dann doch auf jeden Fall die Mitbringsel meiner Tochter von ihrer Italienklassenfahrt:
Aber lieber jetzt Corona gehabt als direkt vor oder mitten im Urlaub. A propos. Auch wenn die Situation an den Flughäfen gerade grauenvoll sind, laufe ich mit meiner Reisetasche, bei der ein Henkel abgerissen ist, zum Schuster, um ihn wieder annähen zu lassen. Der Mann ist super: der kann meine Lieblingsschuhe und Handtasche reparieren und hat schon haufenweise abgerissene Rucksackträger wieder angenäht. „Muss nicht schön aussehen, nur halten“, sage ich ihm und er setzt sich sofort an die Nähmaschine und repariert mir das Ding für einen Kaffeekassenbeitrag.
Nach dem Einkaufen ist vor dem Kleben. Ich habe ja eine heimliche Leidenschaft für Sammelbildchen. Endlich gibt es mal wieder was bei Rewe. Und da die Preise so hoch sind, hat man schnell 25 Euro für ein Tütchen beisammen. War sogar ein glitzerndes dabei!
Der Sohn geht gerade lieber ins Fitnessstudio (ich glaube, der wohnt da inzwischen) und der Mann fühlt sich nicht so gut, deshalb gehen die Tochter und ich alleine zum Improsommer mit wohlgefülltem Picknick-Körbchen.
Eigentlich wäre heute nach zwei Jahren der nachgeholte Abschlussball, die Tochter hatte sich aber nicht rechtzeitig zurückgemeldet auf die E-Mail der Tanzschule und so haben wir keine Karten mehr bekommen. Ich bin zwar unfassbar wütend deswegen, hatte aber nicht genug Energie, um mich zu beschweren. Naja, so hatten wir zwei trotzdem einen schönen Abend. Und die Ballkleider hängen zuhause und weinen leise.
Sonntag
Heute Abend bekommen wir Grill-Besuch. Ich bereite die Salate vor und der Lieblingsmann spendiert dem Pavillon ein neues Dach. Eines der Kinder wird nichts merken und das andere wird abends fragen, ob das Dach neu ist oder ob wir es mal sauber gemacht hätten.
Das Dach vorher war übrigens anthrazitgrau.
Wenn es draußen richtig warm ist, kommen uns immer die besten Ideen. Heute: Streichen im Schlumpfhaus. Hier kommt demnächst ein Arbeitsraum für den Lieblingsmann mit Tageslichtstudio-Ecke rein.
Ich habe auch gestrichen. Sogar die Wand und Decke und nicht nur mich.
Vom Grillen gibt es nur das Bild dieser abgefackelten Grillfackel. Gab auch noch mehr und in schön, aber ich war zu langsam mit Fotografieren.
Weil wir nachmittags ja gestrichen haben, gibt es den Zwetschgen-Crumble halt zum Nachtisch zusammen mit Eis von der Eisdiele nebenan.
So, nun ist das Wochenende schon wieder vorbei. Mal sehen, was die nächste Woche bringt. Vor allem Hitze, sagt die Wetter-App.
Was andere an diesem Wochenende gemacht haben, könnt ihr bei Große Köpfe nachlesen.