Als Kind war ich schon kein besonders mäkeliger Esser und seit ich mal ein Jahr in Frankreich gelebt habe, esse ich eigentlich fast alles. Käse darf gerne sehr stinkig, Fleisch muss nicht durchgebraten sein, Sushi in allen Formen und Arten ist mein Liebstes und es gibt eigentlich kein Gemüse, das ich nicht mag. Was ich nicht kenne, das probiere ich.
Mein Sohn hat diesen Weg noch vor sich. Bei ihm handelt es sich, wie bei schätzungsweise 90 Prozent aller Kinder, nämlich um einen Essensautisten. Die Ernährungsrange, in der er sich bewegt, ist diametral entgegengesetzt zu dem, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in ihrer Ernährungspyramide so empfiehlt. Fritz‘ Pyramide baut auf Müsli und Cornflakes mit Joghurt auf, darüber kommt eine dicke Schicht Pizza mit Salami und doppelt Käse, die wiederum belegt wird mit Nudeln mit Sahnesoße, obendrauf kommt eine Lage Schnitzel ohne Salat (es sei denn, es handelt sich um Kartoffelsalat) und ganz oben ist als Topping Käsekuchen mit Spaghetti-Eis angesiedelt. Diese Pyramide sollte man sich im übrigen auch eher quaderförmig als spitz vorstellen.
Bis auf die unterste und oberste Schicht seiner Pyramide ist alles erst dann genussbereit, wenn darüber großflächig Ketchup verteilt wurde. Da lacht dann das Köchinnenherz. Nicht.
Allerdings macht er fairerweise keine Unterschiede. Egal ob von mir gekocht oder aus der Spitzengastronomie – ohne das rote Gold geht gar nichts. Weiterlesen

Aus Tricatels Fabrik
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