Kinder hinterlassen Spuren. Ihr Wesen hinterlässt Abdrücke in unseren Seelen und fröhliches Kinderlachen setzt sich für immer in unseren Herzen fest. Wie ein Sonnenstrahl, der durch dichten Nebel den Weg findet, leuchten Kinderaugen und erhellen die Welt.
So, genug der gefühlsduseligen Küchen- und Grußkartenphilosophie. Diese Geschichte handelt natürlich von der Unordnung, dem Dreck und den Schmierereien, die Kinder immer hinter sich lassen und deren Spur man direkt zu den Übeltätern verfolgen kann.
Wenn alle Einbrecher Kinder wären, dann hätte die Polizei leichtes Spiel.
Das fängt direkt nach der Geburt an, wenn man aus dem Haus geht und arglos von Passanten auf der Straße darauf angesprochen wird, was man denn für komische weiße Flecken auf dem Rücken hat. Dann war der süßliche Geruch, den man in der Nase hatte wohl doch nicht das Parfüm sondern die Baby-Kotze, mit der das Kind die Mutter oder den Vater markiert hat.
Eltern tun gut daran, den Kontakt zu ihren Kindern zu meiden, sobald sie fertig angezogen sind und das Haus zu einem anderen Zweck verlassen wollen, als den Müll heraus zu bringen.
Bei Fritz war das immer nicht so einfach, da das kuschelige Männlein immer mit einem Freudenschrei auf jeden zu gerannt ist, egal ob bekannt oder nicht, und denjenigen umarmt hat.
An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass Fritz während seiner gesamten Krippenzeit immer ein Halstuch getragen hat, da er fürchterlich gesabbert hat. Eine Dogge ist gar nichts dagegen. Um den Flüssigkeitsverlust durch die Sabberei auszugleichen, hat er auch immer viel getrunken. Leitungswasser. Lauwarm. Pfui Teufel.
Bei der Eingewöhnung in der Krippe wurde ich gefragt: „Womit kann man Fritz denn beruhigen? Hat er einen Schnuller oder ein Kuscheltier?“
Geschnullert hat Fritz zu diesem Zeitpunkt (mit einem Jahr) schon nicht mehr. Hat er mit sechs Monaten sein gelassen. Einfach so. Davor war er eine männliche Maggie Simpson – permanent den Schnuller im Schnabel. Doch plötzlich wollte er ihn nicht mehr. Und ich habe ihn nicht mit Senf oder sowas eingeschmiert. Ehrlich nicht.
Kuscheltiere hat Fritz auch immer aus seinem Bett rausgeschmissen.
„Geben Sie ihm eine Flasche Wasser. Aber lauwarm muss es sein.“
„Und wenn er müde ist?“
„Geben Sie ihm eine Flasche lauwarmes Wasser.“
Also – ich fasse nochmal zusammen: Der zweijährige Fritz hat immer einen feuchten Mund, umarmt furchtbar gerne Leute und ist ungefähr einen Meter groß. Was passiert also, wenn dieses Kind auf einen durchschnittlich großen Mann mit heller Hose trifft?
Das ist mehrmals passiert. Ich fand’s immer sehr lustig, die Männer eher nicht.
Sollen sich nicht so haben. War doch nur Sabber und kein Schokomund. Und auch keine Schokohand.
An einem Gründonnerstag sind der dreijährige Fritz und ich vom Kindergarten nach Hause gelaufen. Natürlich konnte er nicht bis zu Hause warten, um die Schokosachen zu naschen, die in seinem Osterkörbchen lagen, das er soeben im Kindergartenhof gefunden hatte. Fritz stopft sich seinen Mund immer ganz voll, da muss man dann auch manchmal die Hände zu Hilfe nehmen, um auch wirklich alles auf einmal reinzukriegen. Und dann noch der Sabber, der eh immer da ist. Kann man sich ja vorstellen, wie dann die Hände aussahen.
Den Mund hat er schnell wieder sauber bekommen. Wozu hat der liebe Gott einem denn sonst Arme und Ärmel gegeben? Aber was macht man mit den Händen? Hose? Nein. Kurzer Blick zur Seite.
Aaahh ja. Es traf sich, dass just in diesem Moment, als Fritz das Verlangen nach sauberen Händen überkam, zwei ältere Damen mit langen Mänteln an ihm vorbeigingen.
Zum Glück haben die zwei nichts bemerkt.
Mit dem Umarmen hat Fritz inzwischen aufgehört, außerdem ist er auch schon fast 1,30 Meter groß. Für das Hände-Abwischen würde ich meine Hand hingegen nicht ins Feuer legen.
Also besser keine hellen Sachen anziehen, wenn man mal durch Biebrich muss.
Was anderes: Juhu! Ich bin Finalistin beim scoyo ELTERN! Blog Award.
Wenn Ihr die Geschichten mögt, dann würde ich mich sehr über Eure Stimme freuen:
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