Um Viertel nach zehn poste ich auf Instagram und Facebook ein Foto von meinem perfekten weich gekochten Frühstücksei und frage dazu, was an diesem Tag noch schief gehen kann.
Nun ja. Sollte man halt nicht machen. Aber lest selbst:
Um kurz vor acht leiste ich meinem Sohn Gesellschaft vor der Glotze. Es ist ja so wichtig, dass man auch mal Zeit gemeinsam mit seinen Kindern verbringt. Wir schauen Phineas und Ferb. Ich glaube drei Mal die gleiche Folge. Zumindest fühlt es sich für mich so an.
Da ich den Fernseher schon so oft fotografiert habe lasse ich das und fotografiere lieber das Obstarrangement, das ich dann mache.
Aber vor dem Frühstück mache ich noch ein wenig Sport. 20 Minuten Fahrrad und zehn Minuten gymnastische Übungen. Heute mache ich unter anderem drei mal zehn Burpees. Sehr anstrengend. Danach sehe ich so aus:
Jetzt aber wirklich: Frühstück!
Ich habe großspurig versprochen, heute einen Kuchen zu meinen Eltern mitzubringen. Den muss ich jetzt noch machen, obwohl ich dafür eigentlich gar keine Zeit mehr habe, weil ich ja vor der Glotze versackt war.
Verflucht sei Perry, das Schnabeltier!
Jetzt muss ich nämlich erst mal meinen Sohn zum Tischtennis fahren. Leider gibt es diesmal keine Fahrgelegenheit und ich muss selber ran. Mein Mann ist ja zum zweiten Teil seines Seniorentreffs gefahren.
Immerhin habe ich Lektüre dabei, ich bereite mich nämlich auf den diesjährigen Sommerurlaub vor. Wer Tipps für mich hat – immer her damit!
Als wir wieder zurückkommen, ist mein Mann auch schon daheim und hat wieder etwas mitgebracht vom Turnier: einen Muskelfaserriss. Jippieh!

hochprofessionelle Versorgung von Muskelfaserriss
Die Kinder sind etwas erstaunt, dass ihr Papa weiß, was er hat, ohne dass ein Arzt das gesehen hat. Mein Mann erklärt, dass er das gegoogelt hätte. Daraufhin lacht das Töchterlein spöttisch und erklärt, dass man das besser nicht machen sollte. Als sie das letzte Mal Schnupfen hatte, hat ihr Google erklärt, dass es sich entweder um Aids, Ebola oder Krebs handeln würde.
Siehste Mal, ich musste für so eine Erkenntnis erst dreißig Jahre alt werden. Aber die Kinder heutzutage sind ja so viel weiter als wir damals.
Auf jeden Fall wollen die Kinder unbedingt zu Hause bleiben und ihren Vater aufopferungsvoll pflegen, während ich alleine in den Garten fahre, um dort endlich mal ein wenig zu streichen. Allerdings erst, als ich endlich aufgehört habe, zu lachen.
Ich hatte meine Tochter gebeten, den Kuchen aus dem Ofen zu holen, wenn es klingelt.
Leider hat sie das auch gemacht. Zehn Minuten mehr hätten dem Kuchen sicherlich auch gut getan.
Eigentlich hätte es ein Bretonischer Butterkuchen werden sollen.
In der Mitte trieft noch die Butter raus und er ist ein wenig hell geraten. Aber egal – er schmeckt gut.
Nur das heutige Geburtstagskind bekommt kein Stück ab.
„Jetzt mit sieben ist die Dolly ja nur noch drei Jahre jünger als ich“, stellt mein Sohn fest.
Dann gehen die Kinder gemeinsam in den Garten, um dort zusammen Musicallys zu drehen. Erstaunlich. Aber es gibt eine einfache Erklärung: der Fernseher im oberen Stockwerk ist schon seit einigen Wochen kaputt.
Nach ein paar Minuten ist es mit der trauten Zweisamkeit vorbei und die Tochter kommt wütend wieder rein. Anscheinend hat ihr Bruder nicht auf sie gehört. Während wir uns fragen, warum er auch ausgerechnet auf sie hören sollte, wenn er sonst schon auf keinen hört, erklärt sie, dass er ständig ihre Choreographie sabotiert hätte. Als der Übeltäter dann auch noch rein kommt, fallen ein paar nicht zitierbare Kraftausdrücke und mein Vater überlegt, ob es nicht doch an der Zeit wäre, den kaputten Fernseher mal zu ersetzen.
Ich vertreibe mir währenddessen die Zeit mit Luther.

„Frauen soll man loben, sei es wahr oder erlogen“ – Wissta Bescheid.
Zu Hause kommt es doch noch zur Einigung der Kinder und endlich spielt mal ein anderer Tischtennis gegen meinen Sohn. Sie darf sogar seinen guten Schläger benutzen. Versteh einer die Zwei!
Ich versuche mich derweil im Lasagne-Tetris. In welche Auflaufformen passen bitte diese blöden Lasagne-Blätter?!?
Der Sohn übt derweil an einem spektakulären Kunststück. Wie kann es anders sein, natürlich spielt ein Tischtennisball eine Rolle dabei.
Wie schade, dass es „Wetten, dass?“ nicht mehr gibt.
Ich werde mir gleich von meinem Mann den Tatort erklären lassen, weil ich derweil diese Artikel geschrieben habe.
Weitere 12von12 gibt es wie immer bei „Draußen nur Kännchen“.
Wer Verständnisprobleme hat, sollte vielleicht noch den dazugehörigen Samstag lesen.
Zu London: Science Museum, Sherlock Holmes Museum und unbedingt London Eye und überhaupt. Ach, schau am besten selber nach: https://9erblogunterwegs.wordpress.com/tag/london/
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Super, vielen lieben Dank!
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Deine Ananas sieht sehr professionell aus. Kannst Du dazu mal ein Tutorial machen? Und den Fehler mit Dr. Google…tja, den mache ich irgendwie immer wieder, obwohl ich die Diagnose schon vorher weiss..Beste Grüße!
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Die Präsentation der Ananas habe ich der Bedienungsanleitung auf dem Schild an der Ananas entnommen. 😀
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