12von12 im Februar 2018: Nix mit Helau!


Gestern war ich noch in Leonberg bei meiner Schwester, mein neustes Nichtlein bestaunen und bewundern, heute klingelt wieder der Wecker in der Frühe und ich muss arbeiten. Und zwar zum allerersten Mal in meinem Leben am Rosenmontag.
Habe ich tatsächlich noch nie gemacht vorher.
Nicht, weil ich so ne jecke Mädsche wär, eher, weil da der Lieblingsmann aus Tradition immer den Laden schon um 11:11 Uhr schließt und wir dann mal was zusammen machen können.
Dieses Jahr macht der Lieblingsmann aber lieber was mit dem Lieblingssohn zusammen und da ich der Lieblingstochter jetzt schon das ganze Wochenende auf den Geist gegangen bin, war ich heute so nett und habe ihr die Wohnung alleine überlassen und bin also mit einem Kaffee auf dem Weg zur Arbeit. 

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Übrigens werde ich ab sofort jeden Rosenmontag arbeiten, die Straßen sind nämlich phänomenal leer gefegt und weil ich so gut durchkomme und das Wetter so schön ist, lege ich noch mal einen kurzen Stop in der Waschanlage ein.
Oder sollte es heute nicht regnen und so? Ach, wird schon.

Das Auto vor mir hat ein paar Probleme mit der Transportspur und muss rangieren. Die netten Vorwäscher grinsen sich eins und schütteln den Kopf. Ich bin ein bisschen nervös, als ich dran bin. Aber ich schaffe es beim ersten Mal und ich habe zusätzlich sogar daran gedacht, den Scheibenwischautomatismus abzuschalten – und es auf Anhieb geschafft! Heut kann mir keiner was.

Ein fast identisches Bild habe ich schon mal bei Instagram gepostet mit dem Hinweis: „Sätze, die man häufig im Puff hört“.
Daraufhin wurde ich gefragt, wo ich denn nur mein umfassendes Wissen her hätte.
Nun ja, ich geb es zu, ich hab das damals einfach so behauptet ohne irgendwelche Beweise oder Erfahrungen liefern zu können.
Aber für besoffene Kerle an Fastnacht lasst Ihr diesen Satz doch durchgehen, oder?

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Mit richtiger Kommasetzung. Ich bin begeistert. Und Wort gehalten wurde auch noch.

Nachdem ich mich bereits am Wochenende dem Putzen der Wohnung hingegeben habe, ist jetzt also das Auto dran.
Wie schön das blitzt und blinkt!

sauberes-auto.jpg

Ich bin so schrecklich spießig …

Irgendwann komme ich tatsächlich mit meinem sauberen Auto bei der Arbeit an.
Hier mal ein kleiner Blick auf meinen Schreibtisch. Natürlich den aufgeräumten Teil. Wir sind ja im Internet, da schummelt man bekanntermaßen gern mal.
Nein, ich habe kein Alkoholproblem. Sonst wären die Flaschen ja leer. Und ja, ich benutze die Respekt- und die Pfui-Kelle von Zeit zu Zeit.

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Das hinter der Jubiläums-Orchidee ist übrigens mein Jodeldiplom.

Zum Mittagessen gibt es Wurst, Wirsing und Kartoffelbrei. So wenige Bilder habe ich heute nicht gemacht, dass ich Euch diesen Anblick zumuten müsste. War aber ganz lecker.

Ein Blick aus dem Fenster beim anschließenden Kaffee bestärkt mich in dem Gedanken, dass es eine gute Idee war, dass ich heute Morgen mein Auto gewaschen habe.

skyline-frankfurt-gutes-wetter

Als ich nach meinem zweiten Schluck Kaffee noch mal rausschaue, bin ich dann doch nicht mehr so sicher.

skyline-frankfurt-schlechtes-wetter.jpg

Auf dem Heimweg halte ich noch kurz bei Ikea an, um einen Teppich zurückzugeben, den ich vor vier Monaten mal gekauft und dann doch für zu klein befunden habe.
Ikea scheint mir ein beliebter Zufluchtsort für Faschingsmuffel zu sein. Irgendwie bin ich nicht die einzige, die auf die Idee gekommen ist. Aber vielleicht sind die auch alle nur im Andenken an den kürzlich verstorbenen Ingvar Kamprad da.
Laut Anzeige sind jedenfalls nur fünf Leute vor mir dran.

ikea-umtausch.jpg

Dauert dann natürlich doch länger, ich hatte nicht einkalkuliert, dass sobald ich eine Wartemarke gelöst habe, nur noch die Leute mit den besonders kniffligen Fällen dran sind und die Hälfte der Reklamationsangestellten in die Mittagspause geht.
Aber immerhin habe ich was zum Lachen, als eine Frau mit ihrer Teenie-Tochter verzweifelt Schalter 283 sucht und fünf mal hin- und her läuft, während sie auf ihren Zettel schaut.
Der Teppich wird anstandslos zurückgenommen, es wird nicht mal nachgeguckt, ob ich nicht vielleicht eine tote Maus oder sonstwas in dem Teppich eingewickelt habe. Gut zu wissen.
Dass mir ein Gutschein angeboten wird, sehe ich als Zeichen und drehe dann doch noch mal eine kleine Runde, irgendwas braucht man ja immer. Nach der Warterei muss man sich ja auch mal die Beine vertreten, oder?

Einmal so selbstbeherrscht und/oder optimistisch sein, wie die Frau, die neben mir ihr Auto auf dem Ikeaparkplatz rückwärts einparkt.

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Zurück nach Hause mache ich noch mal Halt, um Heu für die Karnickel zu kaufen. Als ich das Heu in den Kofferraum meines frisch gesaugten Autos stopfe, überkommt mich wieder der leise Verdacht, das mit dem Autowaschen heute Morgen vielleicht doch nicht ganz zu Ende gedacht zu haben …

Ich kaufe das Heu bei einem Bauern, wo man an der Haustür klingeln oder wahlweise anrufen muss. Ist natürlich keiner da, aber immerhin geht jemand unter der angeschlagenen Nummer ans Telefon und sagt, ich solle einfach das Heu aus der Scheune nehmen und das Geld in den Briefkasten werfen.
Das mache ich dann auch.

heu-und-stroh.jpg

Als ich gerade mit dem Heu aus der Scheune komme, kommen zwei Kinder mit einem ponygroßen Hund vorbei, der findet, dass ich da nichts zu suchen habe und erst ganz kurz vor mir anhält und mich zähnefletschend anknurrt.

„Der macht nichts!“, rufen die Kinder.
Das klingt für mich so vertrauenerweckend wie wenn meine Tochter sagt: „Das räum ich gleich auf.“
Die beiden Mädchen gucken etwas skeptisch, als ich ihnen die Geschichte mit dem Anruf bei der angegebenen Nummer erzähle und dass ich da jetzt Geld in den Briefkasten werfen werde und dann ganz langsam mich von dem immer noch knurrenden Hund zurückziehen werde.
Irgendwie komme ich mir vor wie ein Schwerverbrecher.
Aber schließlich gelingt mir die Flucht und keine halbe Stunde später ist mein Puls auch schon wieder auf Normalniveau.

Die Tochter hat die Äpfel, die ich ihr heute früh auf den Tisch gestellt habe, gegessen. Zum Beweis hat sie das Schälchen stehen gelassen.

schale-ohne-aepfel

Aber die Pfanne, in der sie sich Eier gebraten hat, hat sie sogar in die Spülmaschine geräumt.
Ich bin so stolz!

Ich wusste gar nicht, dass irgendjemand in dieser Familie außer mir weiß, wie die Spülmaschine aufgeht.

Jetzt koche ich gerade beim Schreiben das Abendessen, nachher kommen nämlich meine Männer wieder zurück. Die sollen ja nicht hungern und sich nach Österreich zurückwünschen.

himbeerquark-und-pellkartoffeln

Und weil ich doch nicht genug Bilder zusammenbekommen habe und Euch werten Lesern, die Ihr bis hierhin durchgehalten habt, Fotos von Schmutzwäsche ersparen möchte (obwohl das, wie mir scheint, neben einem Kaffeefoto obligatorisch für 12von12-Beiträge ist), gibt es jetzt doch noch das Bild vom Mittagessen.

Guten Appetit!

bratwurst-mit-wirsing

Weitere 12von12 gibt es wie immer bei „Draußen nur Kännchen“.

Habt einen guten Start in die Woche!

Und jetzt: Narrhallamarsch!




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Ein Gedanke zu „12von12 im Februar 2018: Nix mit Helau!

  1. berndgonzales

    Super! Ich habe dem Mann deinen Beitrag lachend vorgelesen und wir haben beschlossen: Dich besuchen wir ab jetzt öfter (und: Wer hat natürlich jetzt Bock auf Wirsing!?!)!
    Alaaf aus Köln!

    Gefällt 1 Person

    Antwort

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