#WiB im Februar 2018: Eiskaltes Frühlingserwachen


Ein bisschen aufräumen, fernsehen, kochen, backen und vor allem essen. Das kombiniert mit herrlichstem Wetter und gut gelaunten Kindern – von solchen Wochenenden dürfte es durchaus mehr geben.

Weil der Sohn einen Badmintonlehrgang in Bad Vilbel hat, bin ich schon recht früh für einen Samstag auf den Beinen und fahre ihn da hin.

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Diese Sprudelflaschen stehen überall anders bunt in Bad Vilbel herum. Sehr hübsch.

Als ich wieder nach Hause komme, hat sich die Tochter schon ein ausgewogenes Frühstück zubereitet. Sie hat es nicht so mit herkömmlichen Frühstückstraditionen. Dafür mit Nudeln.

nudelfruehstueck

Dazu schaut sie ein paar Folgen ihres Lieblings-Animes.
„Wir müssen das für nachfolgende Generationen bewahren!“, dröhnt es theatralisch aus dem Handy zu orgelnder „Dödödödööö-Musik“.
Daran muss ich auch denken als ich die Einkäufe wegräume. Da ist immer so viel Plastik dabei! Das stört mich zunehmend und ich merke, wie schwer es ist, das zu reduzieren. Ich nutze die Plastiktüten vom Obst- und Gemüseladen immer mehrfach und nehme das Produkt, das mir weniger Plastikverpackung zu haben scheint, was aber oft auch nur scheinbar so ist. Orangen kaufe ich lose um dann hinterher festzustellen, dass es Flugorangen sind. Argh!
Auf Instagram folge ich Ringelmiez, eine tolle Frau, die Zero Waste durchzieht. Das finde ich wahnsinnig beeindruckend, werde das selbst nie so schaffen, aber einiges abgucken kann man sich da schon. Und fürs schlechte Gewissen ist es allemal gut. Wer sie also noch nicht kennt: unbedingt folgen!

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Ich hatte morgens etwas rumgemeckert, dass ich ja alles immer alleine mache und überhaupt und wirklich freuen würde ich mich mal über und so weiter und so weiter und mecker, mecker, mecker.
Naja, ich glaube, es ist einfach PMS aber der Lieblingsmann hat die Zeichen erkannt und schon mal ein wenig sauber gemacht. Das verschafft mir Zeit, um mich erst mal um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern: Deko. Level Frühlingserwachen.

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Die Eintrittskarte für das gestrige Deine-Freunde-Konzert wandert in unser Glücksmomente-Glas. Das Konzert war grandios.
Wer die Chance hat, die live zu sehen, der sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen. Wenn die eigenen Kinder nicht mit möchten, dann lohnt durchaus die Anschaffung eine Alibi-Kindes. Kann man ja vielleicht auch leihen.

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Der Plan sieht vor, das Glas am 31.12. zu öffnen und sich noch mal über die schönsten Momente 2018 zu freuen. Die Idee dazu habe ich mir bei Tollabea abgeschaut.

Es ist inzwischen höchste Zeit für mein eigenes Frühstück.
Dazu lese ich ein wenig in „Krieg und Frieden“ von Tolstoi. So langsam blicke ich halbwegs durch. Aber da werden ungefähr hundert Leute auf den ersten zwei Seiten eingeführt, die zu allem Überfluss auch noch ständig die Namen wechseln, das verwirrt mich immer noch ein wenig. Ich werde mir wohl mal einen Plan zeichnen müssen.
Da in dem Buch ständig irgendwelche Grafen und Fürsten vorkommen, serviere ich mir mein Frühstück standesgemäß auf einem silbernen Tablett.

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Der Postbote hat mir langgewünschte Noten gebracht.
Alle weiteren Tätigkeiten verschieben sich auf unbestimmte Zeit.

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Na, wer weiß was ich spiele?

Irgendwann kann ich mich dann doch dazu durchringen, etwas Notwendiges zu tun. Ich  entschließe mich, zu bügeln. Dazu kann ich wenigsten fernsehen. Ich starte mit „Das Haus am Eaton Place“, äh nein, Entschuldigung, ich meine natürlich „Downton Abbey“.
Das haben mir einige ernst zu nehmende Freundinnen empfohlen.
Da mein letztes Buch „The remains of the day“ war, sehe ich Downton Abby einfach als vertiefende Weiterbildung über das England zu Beginn des 20. Jahrhunderts und Darlington Hall heißt jetzt halt Downton Abbey, der Lord Grantham statt Darlington und der Butler hört hier auf den Namen Carson und nicht auf Stevens.
Und ich habe jetzt den Eindruck, dass in der Literaturnobelpreisjury viele Downton-Abbey-Fans sitzen.

 

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Der Tochter scheint derweil das Frühstück nicht allzu gut bekommen zu sein, sie macht nämlich etwas ganz Verrücktes: sie räumt ihr Zimmer auf und mistet zu klein gewordene Klamotten aus dem Schrank aus.
Das ist ansteckend und kurz danach entledige ich mich auch ungefähr der Hälfte meines Kleiderschrankinhalts, unter anderem auch einer gerade gebügelten Hose (nämlich der auf dem Bild oben).
Das verdeutlicht wohl, wie lange hier Sachen darauf warten, gebügelt zu werden.

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Nur ein kleiner Teil der Ausbeute

Irgendwann kommen auch die Jungs wieder nach Hause und es gibt den sündteuren Schwertfisch, den ich heute morgen im Fischladen gekauft hatte.
Leider habe ich eine Koriandermarinade drüber machen lassen, die dem Lieblingsmann nicht so richtig schmeckt.
Die Kinder begnügen sich mit Kartoffelsalat und für den Sohn gibt es noch Bratwürstchen.

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Sonntag

Am nächsten Morgen verabschiedet sich der Lieblingsmann schon einigermaßen früh auf die hessischen Altersklassenmeisterschaften im Badminton.
Na gut, dann mache ich halt auch mal ein wenig Sport. Nicht dass der noch schlanker wird als ich.
Mir reicht aber eine Runde im eisigen Park.

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Noch ist der Weiher nicht zugefroren.

Schon seit Tagen habe ich Lust auf einen Hefezopf und heute will ich ihn backen.
Damit ist aber irgendeine höhere Macht nicht so ganz einverstanden, wie mir scheint.
Erst gibt meine Küchenwaage den Geist auf und dann überlege ich beim Teigrühren, ob es nicht auch sinnvoll wäre, in einen Butterhefezopf auch Butter reinzutun.
Ein kleiner Blick ins Rezept bestätigt meine Vermutung und neben der Butter kommen auch noch zwei Eier in den Teig, die ich voll vergessen hatte.
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butterhefezopf

Sieht zwar nach Laugengebäck aus, ist aber ein 1-A-Butterhefezopf

Aber erstaunlicher Weise gelingt er doch ganz ausgezeichnet und die Kinder und ich lassen ihn uns zum Frühstück schmecken. Die Tochter macht dazu noch Zweierlei vom Ei und ich stelle ein wenig Alibi-Obst auf den Tisch. Aber diesmal nicht in Mandalaform, irgendwann ist ja auch mal gut.

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Der Mann kommt als Dritter von der Hessenmeisterschaft nach Hause und hat ein Porzellan-Service einen Thermobecher gewonnen, den er gleich weiter an mich verschenkt.

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Vor lauter Freude darüber beschließen wir, den Kindern auch etwas Gutes zu tun und entführen sie zu einem Waldspaziergang. Wider Erwarten geht der Plan auf – die Kinder haben tatsächlich Spaß und rennen inspiriert von regelmäßigem „Big Bounce“-Konsum parcoursartig durch den Wald.
Eigentlich wollte ich diesen Wochenende-Text schon vorgeschrieben haben mit „Die Kinder meckern und es gelingt uns nur mit Mühe, sie nicht im Wald auszusetzen“. Siehste mal, so kann man sich irren. Überraschen einen doch immer wieder, die beiden.

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Bei meinen Eltern esse ich dann ein paar Stücke zu viel von meinem hervorragenden Hefezopf und bin sicher, das Kaloriendefizit, das ich eventuell heute morgen erlaufen haben könnte, wieder ausgeglichen zu haben.
Die Tochter soll mir mal erklären, was für einen komischen Konjunktiv ich da eben verwendet habe, immerhin haben die da gerade beinahe eine Deutscharbeit drüber geschrieben.

Während Vater und Sohn ein wenig Englisch üben, bereite ich schon mal das Abendessen vor. So wie andere einen SuB, einen Stapel ungelesener Bücher, haben, haben wir einen SuSK, einen Schrank voller ungekochter Serviettenknödel, weil sowohl der Lieblingsmann als auch ich die immer wieder einpacken, wenn wir die irgendwo im Angebot entdecken. Dabei mag ich die gar nicht so gerne. Vielleicht ein Grund dafür, warum die alle ungekocht sind.
Ich entscheide mich heute für ein Päckchen vom 2017er Jahrgang.

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Das dürfen die Kinder nie erfahren …

So, Feierabend für heute, für mich gibt es noch ein wenig „Krieg und Frieden“ und Schweinebraten mit Serviettenknödel und natürlich die anderen Wochenenden in Bildern, wie immer bei Geborgen Wachsen.

Wer sich wundert, warum es bei uns immer so lustig und nett ist, den möchte ich gerne darauf hinweisen, dass mir verboten wurde, über Dinge, die nicht so laufen, wie sie sollten, zu schreiben. Was ich gar nicht muss, weil ja alles super und easy-peasy hier ist. Also nur für den Fall, dass vielleicht irgendwann mal irgendwas nicht so, naja, aber eigentlich erinnert man sich ja auch lieber an die lustigen und schönen Dinge und wisst Ihr was: Irgendwas ist auch an doofen Dingen immer lustig und gut. Zumindest im Nachhinhein mit ausreichend Abstand.
In dem Sinne: habt einen wundervollen Start in die neue eiskalte Woche!




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