WiB am 24. und 25. April 2021: Spring Vibes


Das Blöde an Corona ist ja, dass man nix am Wochenende vorhat. Und das Schöne an Corona ist: Man hat nix am Wochenende vor. Und weil ich selbst entscheiden kann, ob ich mich über Dinge ärgern möchte, die ich nicht ändern kann, versuche ich, genau das nämlich nicht zu tun. Im Gegenteil, ich gebe mir große Mühe, das Gute darin zu sehen.
Karl Valentin hat das mal sehr schön für mich formuliert:
„Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“
Und an diesem Wochenende strahlt sogar durchgehend die Sonne.

Weil niemand zu unsäglichen Zeiten irgendwohin gefahren werden muss und wir den Wocheneinkauf immer schon am Donnerstagabend erledigen, genieße ich mein Samstagsmorgenritual, Kaffee und Buch im Bett. Aktuell mit dem Literaturnobelpreisgewinner des Jahres 2000 Gao Xingjian. Gut, dass das hier kein Podcast ist, ich habe nämlich keine Ahnung, wie man den Namen ausspricht. Und worum es in dem Buch geht, verstehe ich auch nur so halb.

Ein Blick in mein E-Mail-Postfach hält eine Überraschung für mich bereit: Ich habe einen Impftermin zugeteilt bekommen. Juhu!
Gestern ist meine Prio-Gruppe hier in Hessen geöffnet worden, ich habe mich direkt angemeldet und nächste Woche ist schon der Termin. That escalated quickly!

Trotz Corona waren wir letztes Jahr so gut wie nie in unserem Garten, wird höchste Zeit, dass wir da mal wieder nach dem Rechten sehen. Die Tulpen stehen schon Spalier und das Beet hat ein gewisses Eigenleben entwickelt.

But first Things first: Erst mal hole ich die Liege aus der Hütte, Podcast auf die Ohren und dem Lieblingsmann beim Malochen zusehen.

Ich schneide dann aber doch noch die Rosen zurück und am Ende sieht es eigentlich ganz ordentlich aus.

Auch wenn wir seit gestern einen Deal mit den Kindern haben, dass sie ab sofort mehr im Haushalt mithelfen, finden wir, dass jetzt niemand mehr kochen müssen sollte und es gibt Liefer-Pizza. Für mich in der für alle anderen hier „Igitt“-Version mit Kapern, Sardellen und Oliven.

Ein bisschen „gekocht“ habe ich dann doch noch: die ersten Erdbeeren des Jahres mit Schlagsahne.

Für einen Film ist es zu spät, ich habe gestern schon das Ende von Captain America verschlafen. Wir schauen jetzt nämlich auf Wunsch der Tochter alle Marvel-Filme durch. Glücklicherweise hat der Lieblingsmann schon nach knapp der Hälfte den Rest der Handlung richtig vorausgeraten und so musste ich doch nicht dumm sterben schlafen.

Morgenstund hat Sport im Mund! Ich starte den Sonntag mit einem kleinen Workout, irgendwo muss die Pizza von gestern ja hin. Heute sind gar keine Hops-Einheiten dabei, so dass keines der Kinder verwirrt vorbei kommen muss, um zu fragen, ob ich es gerufen hätte. Hüpfen ist hier nämlich eine beliebte Art der Kommunikation. An ihre Handys gehen die Kinder ja eher selten. Ich bin mir gar nicht sicher, ob sie die Telefonier-App überhaupt schon entdeckt haben. Vielleicht haben sie sie auch deinstalliert.

Währenddessen hat der Lieblingsmann den Frühstückstisch gedeckt. Sogar mit Obstmandala!

Frühstück mit Bärlauchbutter: Das Bananenbrot des dritten Lockdowns

Dann muss ich der Tochter eine Hose umnähen und weil ich heute zwei Mal gehustet habe, mache ich noch einen Schnelltest. Negativ. Der Husten kam wohl eher vom Staub wischen. Wer macht auch sowas?

Dann wird es Ernst für die Kinder. Im jugendlichen Überschwang haben sie letzte Woche versprochen, dass sie diese Woche mit uns Eltern spazieren gehen würden. Natürlich wollen sie erst nix mehr davon wissen, aber nach zähen Diskussionen haben wir uns auf einen Weg und eine Dauer geeinigt.
Ich liebe diese Zeit ja, wenn im Wald die Blättchen so zartgrün sind und sich so schön vor den grau-braunen Baumstämmen abheben. Zwischendurch Magnolien, Kirsch- und Apfelbaumblüten: Herrlich!
Sogar die Tochter fühlt die Spring Vibes und postet ein Bild auf Instagram mit der vielsagenden Bildunterschrift: „I left my room.“

Dann treffen wir noch meine Schwester und meine Nichten auf einem Spielplatz und jetzt gibt es gleich den ersten Spargel des Jahres und als Dessert den ersten Rhabarber aus dem Garten.

Irgendwie war das ein Wochenende der Wiederaufnahmen: Erdbeeren, Spargel, Rhabarber, Gartenarbeit, Waldspaziergang.
Relativ unspannend, aber erholsam und schön. Das ist das, was mir gerade gut tut. Und doch freue ich mich darauf, ich, wenn bald mal wieder etwas mehr drin ist: nicht virtuelle Treffen mit Freunden, Essen im Restaurant, die Fussballrunde für den Lieblingsmann oder endlich der Wochenend-Trip nach Luxemburg, den mir der Lieblingsmann zu meinem vorletzten Geburtstag geschenkt hat.

Wie geht es Euch in der Situation? Was fehlt Euch gerade am meisten?

Was andere an diesem Wochenende so gemacht haben, könnt Ihr wie immer bei Große Köpfe nachlesen.

Mein Senf dazu

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