Bei uns wird nun schon eine ganze Weile distanzunterrichtet, oder wie die Kinder es nennen: Hurra, Ferien!
Auch wenn die Politik und die in den vergangenen Jahren sträflichst vernachlässigte technische Infrastruktur sich größtmögliche Mühe geben, diese Art der Beschulung zu verhindern, so kämpft unsere Schule mit ihrem Häuptling und ihrem IT-Fachmannlehrer, der jetzt schon 124 werden muss, um die angesammelten Überstunden wieder abzufeiern, wie das berühmte gallische Dorf dafür, dass sich die Kinder nicht den ganzen Tag mit Youtube, Netflix und Fifa langweilen müssen.
Und zu bekämpfen gibt es einiges: Endgeräte für Schüler*innen, die über kein eigenes verfügen, sich aber auch keines leisten können, waren schon fast in Sichtweite, durften dann allerdings wegen Lizenzstreitigkeiten nicht ausgeliefert werden. Kaum greifen mal mehr als zwei Nutzer*innen gleichzeitig auf die Plattform zu, erleidet Moodle einen Zusammenbruch, der es bis in die Nachrichten schafft. Lehrer*innen verfügen nicht über Endgeräte, um Videokonferenzen abhalten zu können und die Politik überlegt sich gerade angestrengt, was denn das am wenigsten passende Modell sein könnte, das man seinen Held*innen an der Front zukommen lassen könnte. Man kennt das und schüttelt stumm den Kopf.
Meine Lieblingsstory, warum der Server nicht lief, ist aber nach wie vor: „Eine Ratte hat im Serverraum die Kabel durchgebissen“.
Das ist das „der Hund hat die Hausaufgaben gefressen“ der Bildungspolitik.
Und irgendwie haben sich da eine Menge Hunde über die Hausaufgaben der Kultusministerien hergemacht.
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