Nähkästchen-Plaudereien – Ein Blick hinter die Kulissen


Bento-Box, Symbolbild. Ca. 3 Wochen nach Ferienbeginn

Bento-Box, Symbolbild. Ca. 3 Wochen nach Ferienbeginn

Eine liebe Freundin fragte mich:

Wann nimmst Du dafür die Zeit? Brauchst Du keinen Schlaf?

Diese Frage nehme ich doch mal zum Anlass, meine Tür ein wenig zu öffnen und einen Einblick in die Wunderwelt meines perfekt organisierten Lebens zu gewähren.

Nachdem ich morgens wunderschön und gut gelaunt aufgewacht bin, bereite ich meinen Kindern ein liebevoll arrangiertes Frühstück für die Schule. Inzwischen habe ich den schwarzen Gürtel im Bentobox-Bestücken* und bin selbsternannte amtierende Hessenmeisterin in dieser Disziplin.
Wenn ich die Kinder dann nach der Arbeit, die ich mit ausgesprochen großem Engagement und wahnsinnig effektiv erledige, abhole, dann erzählen wir uns erst einmal ausgiebig und respektvoll von unserem Tag.

Wie war dein Tag? Gut. Und Deiner? Auch. Aha.

*Wer sich fragt, was eine Bento-Box ist, der kann sich in diesem wunderbaren Artikel von Berlinmittemom einen kleinen Überblick verschaffen.

Fröhlich machen wir uns dann an die Hausaufgaben, das bisschen Haushalt erledige ich so nebenbei.
Danach ist Zeit für gemeinsames Spielen, Sport oder Musizieren. Häufig basteln wir auch zusammen und ich nähe und stricke die Kollektion für die nächste Saison für die ganze Familie und liebe Freunde.
Dabei hilft mir, dass ich sechs Arme habe.

Sechs Arme. Sehr zu empfehlen.

Sechs Arme. Sehr zu empfehlen.

Wenn die Kinder nach einem sorgfältig nach aktuellen Gesundheitsansichten bereiteten und überaus wohlschmeckendem Abendessen glücklich in ihren Betten liegen und schlummern, plaudern mein Mann und ich noch bei einem guten Gläschen Wein über uns, das Leben und das Weltgeschehen. Unsere Gespräche könnte man ungeschnitten in führenden Philosophie-Magazinen veröffentlichen.
Nach dem nicht ganz jugendfreien Teil schlafen wir beide glücklich Arm in Arm ein und träumen uns in den nächsten Tag.

Upps. Da war ja gar keine Zeit fürs Schreiben!?!

Vielleicht kann es sein, dass ich zwar sehr früh und gut gelaunt aufstehe, dann aber erst einmal für mich einen Kaffee mache und in die Computertasten haue. Das Frühstück für den Biomüll die Kinder kloppt mein Mann zusammen. Vermutlich haben die Kinder auch überhaupt keine Lust, mit ihrer Mutter zusammen Hausaufgaben zu machen oder gar was mit ihr zu spielen. Dann habe ich in den anderthalb Stunden, die ich in meiner Eigenschaft als Chauffeur warten muss, bis Schwimm- oder Badmintontraining vorbei sind, Zeit, um eine Sandkuchengeschichte zu schreiben.

Vielleicht trifft auch folgendes zu: Mein Make-up ist nicht besonders aufwendig, Nägellackieren spare ich mir. Ich habe dieses Jahr erst vier Bücher gelesen – für das, das ich gerade lese, habe ich für zwanzig Seiten vier Wochen gebraucht. Die letzte Serie, die ich regelmäßig geschaut habe, war die Lindenstraße, bis vor ungefähr neun Jahren irgendwer das Sandmännchen parallel dazu gelegt hat – seitdem bin ich weg davon. Nur Fernsehen ist mir zu langweilig. Mein i-pad ist immer bei mir oder – Vorsicht, jetzt wird’s krass- ich bügle dabei. Besuch empfangen wir höchstens einmal im Monat, da spart man sich eine Menge Putzerei. Und wenn doch mal bei uns gekocht wird, dann gibt es Nudeln mit Käsesoße, das geht schnell.
Also nur mal rein spekulativ gesprochen.

Fernsehen. Symbolbild. Im Hintergrund Klavier, Zimmerpflanze und hauseigener Rewe

Fernsehen. Symbolbild. Im Hintergrund Klavier, Zimmerpflanze und hauseigener Rewe

Und in der Tat bin ich in der glücklichen Situation, mit sechs bis sieben Stunden Schlaf in der Nacht auskommen zu können.
Mein Mann behauptet allerdings, dass das damit zusammenhängt, dass ich vorher schon zwei Stunden auf dem Sofa geschlafen habe.
Das ist aber eine ganz miese Unterstellung. Wenn das stimmt, dann soll eine Frau Bundeskanzlerin von Deutschland werden oder ein Schwarzer amerikanischer Präsident.
Abgesehen davon, läuft ja eh nichts Interessantes in der Glotze.
Hab ich mir sagen lassen.

Mein Senf dazu

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