Das Wetter ist herrlich, als ich um acht Uhr nach draußen schaue. Aber ich folge dem Herdentrieb vieler Eltern heranwachsender Kinder und verbringe den Samstag in einer stickigen Sporthalle. Immerhin machen beide Kinder inzwischen den gleichen Sport und sind auf dem gleichen Turnier, so dass ich nicht wie mein bedauernswerter Kollege Turnhallen-Hopping am Wochenende betreiben muss.
Die Kinder spielen so vor sich hin. Der Vater Graf in mir meint, völlig unter ihren Möglichkeiten. Die Tonya Harding in mir überlegt, ob sie nicht mal kurz aufs Feld laufen sollte, um den Gegnern ein Bein zu stellen.
Mein wirkliches Ich hingegen tut das einzig Vernünftige und mampft sich durchs hervorragende Büffet-Angebot.
Auf der Toilette in der Turnhalle entdecke ich dieses lustige Bild.

Wär vielleicht auch was für Zuhause …
Zwischendurch versuche ich mich mit Stricken oder Lesen abzulenken. Dieses Zuschauen, wenn die Kinder an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen, macht mich immer total fertig. Aber Rike Drust schreibt super toll und witzig und lenkt mich etwas ab.
Zurück Zuhause ist Zeit für Osterdeko. Die Angry-Eggs-Armee ist umzingelt von zwei M-Ei-ster Yoda-Klonen. Wobei der eine ziemlich dilettantisch ist. Nur ein Idiot oder eine unbelehrbare Mutter käme auf die Idee, Yoda ein gelbes Lichtschwert in die Hand zu drücken. Naja, eigentlich sieht der eh eher aus wie Shrek im Bademantel.
Da die Jedis ein wenig in der Unterzahl sind, brauchen wir noch mehr ausgeblasene Eier, deswegen gibt es Eierpfannkuchen für die Familie und einen roten Kopf für mich.
Die Kinder verschlingen Eierpfannkuchen, als hätten sie seit einer Woche nichts mehr zum Essen bekommen. Irgendwann sind sie aber doch satt und übernehmen die Produktion. So bekomme ich auch mal einen ab.
Ich kann leider kein Foto von dem Eierpfannkuchen, der beim Wendeversuch auf dem Boden gelandet ist, machen, da ich in diesem Moment den Arm meines Sohnes kühlen muss, der sich an der Pfanne verbrannt hat.
Nach dem Essen macht der Sohn Telefonstreiche mit sich selbst.
Der Mann unterstützt mich als guter Ehemann in meinen Dekobemühungen nach Kräften.

Klassische Männerdeko: Glas und Stahl
Ich revanchiere mich, in dem ich die Bilder im Schlafzimmer neben unserem Bett aufhänge, die die Kinder vor zwei Wochen im Museum bei der Kinderführung gemalt haben.
Der Gatte sieht bestimmt bald ein, dass es gut ist, wenn ich ihn davor bewahre, zu viel am Nachmittag zu schlafen. Außerdem stehe ich günstig für seinen Schlusskonferenz-Radioempfang.

Bildnis einer jungen Dame mit Sonnenschirm, aufstrebende Künstlerin aus Wiesbaden, daneben ein fader Abklatsch von Otto Scholderer. Rechts oben: Stilleben mit Olivenflasche und Teller auf Holz
Ich habe das zweite selbstgestrickte Paar Socken meines Lebens fertiggestellt!
Diesmal sind die Socken sogar gleich groß. Ich habe nur in einen Strumpf ein kleines Löchlein gestrickt und am Ende habe ich mich ein wenig bei den Abnahme-Reihen verzählt. Egal. Immerhin weiß ich jetzt, dass ich ein 12von12x12 zum Thema Sockenfotografie abliefern könnte.
Weil der Tag bisher noch nicht doof genug war, üben wir zusammen Mathe. Der Sohn, weil er Mathe super findet, und die Tochter, weil sie Mathe ungefähr so toll findet wie Computerverbot. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich mir die Klischees über meine Familie NICHT ausdenke.
Wir beschäftigen uns mit Maßstäben. Eine erste Rechnung ergibt, dass Mainz und Wiesbaden ungefähr 1120 Kilometer voneinander entfernt sind. Gedanklich möchte ich da gar nicht widersprechen. Aber egal, wir bleiben da dran.
So, ich gehe jetzt mal die neuen Socken ausziehen, die kratzen nämlich wie Sau.
Ihr könnt in der Zwischenzeit ja mal schauen, was andere Leute heute so gemacht haben, die treffen sich nämlich immer alle am 12. eines Monats auf dem tollen Blog Draußen nur Kännchen.
Und bei Euch so?
Wie immer toll und äusserst amüsant geschrieben😜
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