Heute ist ein guter Tag. Denn er beginnt mit Kuchen. Eigentlich sollte jeder Tag mit Kuchen beginnen. Und ich habe Sandkuchen.
Auch wenn es nicht so aussieht, der Kuchen ist frisch. Das da oben ist kein Batzen irgendwas, das zwei Monate in einer Brotdose vergessen wurde, sondern ein grüner Stern.
Ich habe nämlich zum ersten Mal einen Überraschungskuchen gebacken und war wirklich überrascht, was passiert, wenn man das ohne Anleitung macht.
Als er fertig war, ist mir auch wieder eingefallen, dass ich erst die Hälfte des Teiges anbacken sollte und später erst auffüllen.
Dann muss ich das wohl noch mal versuchen.
Ist kein Thema, ich habe nämlich jetzt eine superduper Küchenmaschine. Tiptop.

Sie hat blaues Licht. Was macht es? Es leuchtet blau
Wir haben ein paar Sachen von den Kindern verkauft und uns von dem Erlös dieses schnieke Teil gegönnt. Jetzt kann man schon beim Backen die Küche aufräumen (meint mein Mann) oder beim Kaffeetrinken dem Rührprozess beiwohnen (meine ich).
Der Kuchen schmeckt deutlich besser als er aussieht.
Vor allem der zweite.

Es grünt so grün.
Als ich aus dem Haus trete, werde ich von einem freundlich lächelnden Gesicht begrüßt. Als ich genauer hinschaue, erscheint es mir, als schaute ich in einen Spiegel.
Unglaublich, diese Ähnlichkeit.

<- Ma-ma. Ungenannter Künstler, 2016. Kreide auf Asphalt.
Auf dem Weg zur Arbeit höre ich „Paul Temple und der Fall Margo“ zu Ende. Ein Krimi-Hörspiel aus den 50er/60er-Jahren.
Die Spannung ist hier so wohl dosiert, dass man das getrost beim Autofahren hören kann. Aber jeder Feministin mit auch nur dem geringsten Anspruch an Ernsthaftigkeit würden sich die Zehennägel beim Zuhören nach oben rollen, ich hingegen finde die Rolle der Frauen in diesem Zeitzeugnis ausgesprochen amüsant. Da ist noch alles so geordnet: Jeder weiß, wo er hingehört und Paul Temples Frau hat so ein Strahlen und eine Fröhlichkeit in ihrer Stimme, die ich mir unbedingt auch aneignen muss.
Wie dem auch sei. Ich brauche hier unbedingt Nachschub.
Im Büro möchte mein Computer erst mal nicht mit mir spielen. Dringende Updates will er durchführen. Oder rückgängig machen. Ich glaube, er weiß nicht so genau, was er will. Es ist etwas kompliziert.
Da ich ja schon gefrühstückt habe, räume ich halt solange mein Büro auf, bis er sich entscheidet, doch noch hochzufahren. Ich beginne mit der Magnetwand.

Für mehr Blumen im Büro
Ich arbeite mal wieder so vor mich hin, diesmal ducke ich mich allerdings nicht rechtzeitig weg und habe jetzt ein Protokoll an der Backe. Aber naja, Morgen ist ja auch noch ein Tag. Heute muss ich nämlich etwas früher weg.
Denn ich habe den Mai zum Vorsorgemonat ausgerufen: Gynäkologe, Impfen, Tierarzt, Auto. Alles im Mai. Und heute sind die Kinder dran mit Zahnarzt.
Ich bin etwas unentspannt, als die Tochter per Anruf verkündet, dass sie zwanzig Minuten vor dem vereinbarten Termin von der Schule aufbricht. Für einen Weg, der mindestens 35 Minuten dauert. Ich ermahne sie, sich gefälligst zu beeilen.
Dann frage ich mich, wie sie das machen soll. Den Busfahrer beim Fahren anfeuern? Die anderen Mitfahrer an der Haltestelle rausschubsen, damit es schneller geht?
Ich bin echt ein Scherzkeks.
Gehe ich halt zuerst mit dem Sohn zum Zähnegucken. Im Wartezimmer beschäftigt er sich mit altersgemäßem Spielzeug.

Theoretisch wäre er inzwischen auch stark genug, das Ding notfalls mit Gewalt zu lösen.
Die Tochter trifft dann doch noch irgendwann ein.
Zu ihrem Leidwesen gibt es immer noch keine Zahnspange für sie. Die hat aber auch gerade Zähne. Nur steht sie in ihrer Hood damit natürlich ziemlich alleine da. Und wer will das schon?
Wieder Zuhause muss erst mal aufgeräumt werden. Und aufgeräumt. Dann räume ich auch noch auf. Ach ja, und ich zwinge meine Kinder, mitzuhelfen, nach dem das mit der Liste letztes Mal ja nur so unterirdisch gut geklappt hat.

Protipp: Wäschefalten auf dem Fussboden spart das Saugen.
Fritz hat seine beiden Donnerstagskumpels da und gemeinsam fahren wir mit dem Fahrrad in die Stadtbücherei. Leider gibt es keine Magisches-Baumhaus-Bücher mehr, die er noch nicht kennt.

Und sie düsen, düsen, düsen, düsen im Sausetritt
Im Park kommt man kaum noch durch, da dort ab Morgen das Pfingstturnier stattfindet. Die ersten Reiter haben sich entweder im Tag geirrt oder machen sich schon warm.
Und vor dem Schloss stehen ganz viele Skulpturen aus Treibholz. Sehr hübsch.

Biebricher Schloss: Ort der besten Castingshow überhaupt
Auf dem Rückweg erledige ich noch den Wochenendeinkauf und lasse mich dabei über den neusten Vorortklatsch aufklären.
Zuhause muss das Prinzessinnenbett noch abgebaut werden, da wir es ja verkauft haben, um uns eine Küchenmaschine leisten zu können.
Der Göttergatte ist nicht besonders erfreut, dass wir das Bett am Nachmittag noch nicht leergeräumt haben, als er ans Werk schreitet.
Dass alles aufgeräumt ist, sieht er nicht. Ich bin ein bisschen beleidigt.
Da ich um die spezielle Liebenswürdigkeit meines Mannes beim Heimwerkeln weiß, verziehe ich mich in die Sporthalle, um Badminton zu spielen.
Ich muss noch mindestens zwanzig Folgen Paul Temple hören, bis ich diesen liebreizenden Touch in meiner Stimme haben, um einem solchen epischen Zusammentreffen die Schärfe zu nehmen. Momentan klingt meine Stimme nämlich eher nach keifendem Weib.
Aber ich bin ja nicht so und besorge adäquaten Ersatz bevor ich Tim Taylor verlasse.
Die Tochter ist nicht besonders amüsiert darüber, wie es ist, wenn man seinem Vater beim Arbeiten im Weg rumstehen helfen darf.
Dabei weiß der noch nicht mal, dass sie ihm den letzten Rest vom Himbeertörtchen weggemampft hat.
Und ich mache jetzt Feierabend und schaue mal wieder bei Caro vorbei. Da treffen sich nämlich wie immer die anderen Zwölfer.
Das ist ein schönes und kunterbuntes 12 von 12! Danke fürs Teilen, hat mir Spass gemacht, der Kuchen, hmmmm, und die Treibholzfiguren sind toll! Liebe Grüße, Taija
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