„London hast Du in epischer Breite dargelegt und über den Bauernhof schreibst Du gar nichts“, schimpft meine Schwester mit mir, als ich sie heute zum Kaffee trinken bei Opa und Oma treffe.
Na gut, dann gibt es diesmal halt ein Wochenende in Bildern mit etwas Bauernhofcontent, denn unsere Erholungswoche auf dem Bauernhof ist doch tatsächlich schon wieder vorbei! Ohne dass wir einen neuen Siegfriedbrunnen im Odenwald gefunden hätten. Schade.
Statt Frühstück gibt es eine Abschiedsrunde.

Katzenbegrüßungskommitee
Das letzte Gemüse wird an die Kaninchen verfüttert.
„Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“. Den Buchtitel habe ich neulich gelesen und sehe den Spruch beim Kuhtreiben bestätigt.
Glückliche Kühe auf matschiger Weide.
Die Lieblingskuh Hedy darf leider nicht mit, weil sie noch eine Fußverletzung auskurieren muss.

Eine bleibt zurück
Erstaunlich, dass die Tochter nicht versucht hat, hier ihr Handy aufzuladen
Auch diesmal nehmen wir keine Babykatze mit.
Dann müssen wir auch los. Aber nicht, ohne für nächstes Jahr gebucht zu haben.
Wir fahren erst noch unsere ortsansässigen Dealer ab, um uns ein wenig kulinarische Erinnerung mitzunehmen. Brot, Apfelsaft, Wurst und natürlich Kochkäse für mich.
Im Supermarkt probieren wir uns durch die Stände und haben anschließend Hunger.
„Noch etwas Senf fürs T-Shirt?“, fragt die Leberkässemmel-Verkäuferin.
Zuhause packen wir aus und ich putze erst mal die Bude. Vermutlich irgendeine Übersprungshandlung.
„Das Leben ist zu kurz für Knäckebrot“, stand auf dem Schild in der urigen Bäckerei in Lindenfels, in der wir jedes Jahr die wunderhübschen Drachenkekse kaufen. Recht haben sie und deshalb gibt es die auch zum Nachmittagskaffee.

Glücklicherweise sind die Kinder inzwischen alt genug, um angebrochene Drachenkekse zu essen. Allerdings auch nur, weil jeder auch einen ganzen bekommen hat.
Wir retten noch ein wenig Urlaubsfeeling nach Hause und ich lese den Kindern aus Momo vor.
Was die Kinder ziemlich schrecklich finden, aber ich finde, dass sie das Buch kennen sollten. Und ich mag das. So.
Danach spielen wir alle zusammen Tabu.
„Vladimir Klitschko ist ein ….?“
„Tennisspieler?“
„Nein! Da haut man sich auf die Schnauze …“
„Beim Tennis?“
Die Tochter und der Lieblingsmann haben ein paar Missverständnis-Hürden auf dem Weg zum Topteam zu überwinden.
Deswegen gewinnen der Sohn und ich auch ganz klar mit einer richtig geratenen Karte Vorsprung.
Während der Sohn sich auf die Jagd nach legendären Pokémons in der näheren Umgebung begibt und die Tochter sich von den Strapazen der einstündigen Heimfahrt erholt, fahren der Lieblingsmann und ich noch einkaufen.
Wir kaufen nur vernünftige und/oder gesunde Dinge, aber davon gibt es natürlich wieder kein Foto …
Erst wieder von den Hot Dogs, die es zum Abendessen gibt.
Und von dem Film, den wir schauen. Ich habe mir „Alles steht Kopf gewünscht“ und heule irgendwann, weil ich die Geschichte so traurig finde. Was die Kinder überhaupt nicht verstehen und sich scheckig über mich lachen. Dann nehmen sie mich aber in den Arm und trösten mich (wobei sie aber immer noch lachen).

Na, den Witz konnte ich nicht liegen lassen, oder?
Sonntag
Der Sohn geht am nächsten Morgen Croissants kaufen und kommt nach einer Stunde ohne Croissants zurück. Er hatte das Geld vergessen. Oder extra zu Hause gelassen. Das lässt sich nicht so ganz klären.
Pokémons gab es auch keine gescheiten, die Tochter ist genervt, weil sie schon um halb zwölf aufstehen muss und ich bin etwas heulsusig (die Zeit rennt so schnell, Kinder schon so groß, Urlaub schon so vorbei, alles blöd, wäh,wäh,wäh …).
Der Lieblingsmann trotzt allen familiären Widrigkeiten und macht uns ein schönes Frühstück.
Dabei unterhalten wir uns noch mal über unser Tabu-Spiel vom Vortag.
„Ach, Du meintest den Vladimir Klitschko, der gegen diesen Joshua Dingsbums geboxt hat. Sag das doch gleich“, rechtfertigt die Tochter ihren gestrigen Aussetzer und schiebt damit charmant den Schwarzen Peter ihrem Vater zu, nachdem wir alle zugegeben haben, dass man Vladimir Klitschko als Zwölfjährige wirklich nicht kennen müsste. Findet auch der zehnjährige Sohn (obwohl er ihn kennt).
Mittlerweile trägt die Tochter ihr Taschengeld nicht mehr nur zum Schulkiosk und zu H&M sondern auch zu Drogeriemärkten, um Haartönungen in allen Regenbogenfarben zu kaufen.
Heute färbe ich ihre Haarspitzen in schimmliggrün, der Hersteller nennt es Mint.

Schimmelgrün sieht auf den Haaren meiner Tochter genau so aus wie das Blau von letztem Monat: leicht grau.
Die Farb-Einwirkzeit verbringen wir vor dem Frauen-Fußballspiel Deutschland gegen Dänemark, das gestern Abend wegen überflutetem Stadion verschoben werden musste.
Obwohl Steffi Jones noch mitgeholfen hatte, das Wasser wegzuschöpfen.
Ob Jogi Löw das auch gemacht hätte?
Außerdem frage ich mich, wie eigentlich die weibliche Form von Torwart lautet. Torwärterin?
„Lattenschießen würde die vermutlich gewinnen“, kommentiert der Sohn belustigt das Spiel als eine Dänin einen Meter vor dem freien Tor die Latte trifft und die Tochter konzentriert ihren Blick bevorzugt auf das Schuhwerk der Spielerinnen.
Wir leben das Schubladendenken.
Der Mann muss derzeit noch einen Kampf machen. Er spielt mittlerweile auch Clash Royale. Es ist schlimm, immer muss in dieser Familie noch irgendwer irgendeinen Kampf machen. Nur ich nicht. Ich kämpfe gegen diese Kämpferei an.
Die Kinder machen schreckliche Sperrfüßchen, als sie mit in den Garten sollen. Mit dem Sohn laufe ich schließlich hin, das war seine Bedingung.
Bevor sich hier noch jemand wundert: Es ist die Rede von irgendwelchen legendären Pokémons, die irgendwo im Park lauern, der zufällig auf dem Weg liegt. Außerdem müssen noch wichtige Dreikilometer-Eier ausgebrütet werden.
Auf dem Weg entdecke ich dafür die Weiterentwicklung des Rasenteppichs: Die Torheckentapete:
Im Garten überwuchert der Kürbis mittlerweile das komplette Beet außer dem Rhabarber. Vermutlich hat er auch den toten Vogel auf dem Gewissen.

Audrey 3
Ernte des Tages:
Die Kinder hören endlich auf zu maulen, als ich ihnen Scrabble aufbaue.
Aber auch nur, weil ich als Alternativprogramm androhe, Momo vorzulesen.
Das hätte mir aber nicht so recht gepasst, da der Lieblingsmann derweil etwas wahllos Unkraut jätet und schon zwei Lavendel raus gerissen hat, die noch völlig o.k. waren.

Oma ist ein beliebtes Wort. Und wie nah Herz und Zorn doch beieinander liegen.
Anschließend bei Oma und Opa wird mit der kleinsten Nichte gespielt, die zu Besuch ist. Juhu!
Und ich hole die Kiste mit meinen Büchern ab, die ich bestellt hatte und die im Zoll hängen geblieben waren.
Meine Eltern waren so freundlich, sie dort abzuholen, nach dem ich dafür keine Zeit mehr hatte, weil ich zwei Stunden gebraucht hatte um ein Formular auszufüllen, das die da haben wollten. Jetzt weiß ich jedenfalls, wie Kafka auf seine Ideen gekommen ist und habe eine neue Lieblingsbehörde. Aber das ist eigentlich eine eigene Geschichte wert.
Egal, ich habe jetzt Bücher, die mir hoffentlich jemand abkaufen wird.
Jetzt wird noch gegrillt und ich muss das Treppenhaus freiräumen, morgen wird nämlich mein neues Klavier geliefert. Jippieh.
Noch mehr Wochenenden in Bildern gibt es wie immer auf „Geborgen wachsen„.
Habt es schön!
Gefällt Dir, was Du hier liest? Dann abonniere doch meinen Facebook-Kanal, um keine Geschichte zu verpassen. Oder folg mir auf Instagram oder Twitter. Ich freu mich!
Toller Tipp von Frau Masulzke! Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich war live dabei. Herrlich fand ich die Schweinchen-Steckdose, da musste ich laut lachen. 😄
Ich komme jetzt häufiger bei Dir vorbei. Versprochen!
Viele Grüße von Bord, Martina ⛵️☀️
LikeGefällt 1 Person
Demnächst gibt es sogar was von mir und Frau Masulzke zusammen 😀
LikeLike
Hach, der schöne schöne Odenwald! 🙂
Ich wünsche einen guten Wochenstart!
LG
LikeGefällt 1 Person
Danke ❤
LikeLike
Heute morgen hab ich noch an dich gedacht … aber Obstmandalas kann keine/r so gut wie du … (oder war das dein Mann? Dann kann der das auch 😀 – ich nicht …). Habt einen schönen Wochenstart 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Obstmandalas 🙂 Schönes Wort. Hat mir aber auch gut gefallen, das Obstmandala 🙂
LikeGefällt 1 Person
War auch lecker! 😀
LikeGefällt 1 Person
Das war diesmal mein Mann. Das Blöde ist nur, dass er das Obst auch isst, wenn er es selbst schneidet – dann bleibt weniger für mich 😉
LikeGefällt 1 Person