#WiB 4./5, November 2018 – Cocooning-Time mit Bratapfel


So viele Möglichkeiten gab es an diesem Wochenende. Und so wenige habe ich genutzt.
Aber irgendwie muss das auch manchmal sein, oder? Ich könnte jetzt behaupten, dass wir ganz trendy Cocooning betrieben haben, wir können das Ganze aber auch einfach rumschlunzen nennen.
Immerhin gab es Bratäpfel und ich habe nicht den ganzen Tag Schlafanzug getragen.

Nachdem ich den Sohn um 8:15 Uhr an seinem Treffpunkt für die Badminton-Rangliste abgesetzt habe, habe ich den Vormittag zur freien Verfügung. Ich kann alles machen, was ich will. Lesen, Klavier oder Ukulele spielen, weiter schlafen, Apfelstrudel backen, mit Freundinnen telefonieren, ins Kino gehen oder in die Sauna. Die Welt steht mir offen.
Aber anscheinend will ich blöd auf dem Handy rumdaddeln. Erst löse ich wichtige Sudokus und dann verplempere ich meine Zeit mit Quizduell. Boah, ey! Spielt das überhaupt noch irgendwer außer mir? Irgendwann raffe ich mich aber doch auf, nachdem ich allen Social Networks ausreichend Zeit gewidmet habe, und laufe eine Runde bei dem wunderbaren Wetter am Rhein entlang. Immerhin.

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Ökomutti nennt mich meine Tochter, nur weil ich sie neulich gefragt hatte, ob sie lieber mit dem Fahrrad oder mit dem Bus in die Stadt fahren wolle. „Mit dem Auto“, hat sie mit vor Entsetzen geweiteten Augen gerufen und dann zähneknirschend ihre Busfahrkarte geholt.
Seit zwei Wochen macht Ökomutti jetzt zudem mit Ökovati den Wochenendeinkauf zu Fuß und diesmal wollen wir zu Lidl, was etwas weiter weg ist. Aber das Wetter ist schön und wir haben Zeit, also bummeln wir und laufen noch mal bei DM vorbei.
Dort wollte ich mal nach Shampoo in Seifenform ohne Plastikverpackung schauen.
Die finde ich auch. Dann kaufe ich noch diverse Gesichtsmasken in Plastikverpackungen für den Adventskalender der Tochter und der Lieblingsmann schüttelt den Kopf und merkt an, dass das ja wohl voll irrational wäre. Ist es auch. Ich bin ein wenig ambivalent.
Vielleicht rühre ich nächstes Mal die Masken selbst an und fülle sie in kleine Marmeladengläschen, aber ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt würde das die Tochter zu sehr schockieren.

drogerie-haul

Immerhin wurde die eine Maske aus „Happy Macarons“ gemacht. Was auch immer das ist. Wahrscheinlich hatten die Macarons ein glückliches Leben, bevor sie für die Gesichtsmaske geschlachtet wurden.

Hatte ich erwähnt, dass auf dem Weg zu Lidl auch zwei bis vier Schuhläden liegen? Im ersten werde ich sogar gleich fündig, im zweiten auch, bin dann allerdings nicht bereit 180 Euro für ein Paar Schuhe zu bezahlen.

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Keine Angst, in diesem Omaregal wurde ich noch nicht fündig. Da brauch ich noch zwei, drei Jahre.

Der Lieblingsmann findet im zweiten Schuhladen hingegen einen Migränetrigger und muss sich erst mal ausruhen.
Ich schleife ihn ein Haus weiter zu Mc Donald’s und besorge ihm eine Cola.
Ich dachte eigentlich, dass man mich nicht so leicht überraschen kann, aber Mc Donald’s als Feierort für eine Hochzeit hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm.

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Weil es dem Lieblingsmann nach der Cola nur unwesentlich besser geht, lassen wir das mit dem Wochenendeinkauf sein und spazieren am Discounter vorbei zurück nach Hause, besorgen noch das Nötigste fürs Wochenende und bewundern die Urkunden der Kinder, die von ihren Badmintonspielen wieder zurück sind.

„Nur noch 19 Tage bis zu meinem Geburtstag“, verkündet die Tochter strahlend und steckt mir ihren Wunschzettel zu. Er ist deutlich kürzer als noch der von vor zehn Jahren, die Summe der acht Dinge, die darauf stehen, deckt sich jedoch mit dem früheren „Einmal Spielzeugkatalog, bitte“ annähernd. Wir werden wohl dringend im Lotto gewinnen müssen.
Aber als gute Mutter stürze ich mich natürlich ins Internet und schaue mir den Krempel immerhin mal an. Einige Wünsche gibt es bei Elbenwald, der Seite mit den besten AGB ever (unbedingt Punkt 3 lesen!). Die kann man wirklich bedenkenlos anklicken, wie ich finde.

gretas-wunschzettel

Der Sohn und ich sind am Sonntagmorgen die einzigen, die nicht in die Badmintonhölle müssen, wir starten gemütlich mit TKKG-Hören und Lesen, bis wir uns gegen 11 Uhr zu einem gemütlichen Petit Deuxjeuner treffen.
Die Brötchen hole ich barfuß im neuen Lackschuh.

das-boese-maedchen

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petit-deuxjeuner

„Boah, ey! Man muss nicht alles fotografieren, Mama! Ich will jetzt essen!

Anschließend richte ich mir den Bausatz fürs Abendessen.
„Was gibt es denn?“
„Rouladen“
Auf die Frage, was das denn wäre, antworte ich: „Rindfleisch mit Senf bestrichen und mit Zwiebeln, Speck und Gürkchen gefüllt.“
„Also im Prinzip so was wie Burger.“
„Äh, ja, gut. Nennen wir es so was ähnliches wie Burger.“
„Dann kannst Du doch auch noch Ketchup dran machen.“
„Am Arsch die Räuber. Kannste hinterher selbst drauf machen.“

Spoiler: Er hat die Roulade ohne Ketchup gegessen und der Lieblingsmann hat sich geärgert, dass er sie tatsächlich gegessen hat und er so nur eine dieser wirklich ganz fantastischen Rouladen abbekommen hat.

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Bevor er an die X-Box darf, muss der Sohn etwas für die Schule machen. Das macht er ungern alleine. Oder wenn er es alleine macht, kommt nichts dabei rum.
Das Kind hat leider nie gelernt, zu lernen und wir zwei holen das jetzt mühsam nach.
Die letzten zwei Wochen haben wir zum Beispiel Bio gelernt und ich kenne mich jetzt bestens mit Vögeln aus (ja, ja, lustig).
„Ich habe mich jetzt so viel mit dem Mist beschäftigt, ich will jetzt gefälligst in die Schule und eine Eins in der Bioarbeit schreiben“, habe ich zum Lieblingsmann gesagt.
Der hat daraufhin geantwortet: „Und Dein Sohn bringt dafür eine drei oder vier mit.“
Ich denke, darauf wird es hinauslaufen, aber warten wir es mal ab.
Jetzt sind erstmal Deutsch, Latein und Mathe dran.

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Der Rest des Tages verläuft unspektakulär. Irgendwann kommen auch die beiden fehlenden Familienmitglieder wieder zurück, wir essen die Bratäpfel und der Sohn trinkt dazu die Hälfte der Vanillesoße alleine aus. Also alles wie immer.
Die Tochter will keinen Bratapfel sondern endlich mal etwas Zeit für sich alleine, nimmt sich dann aber doch den größten. Sie ist eben auch ein wenig ambivalent.

brataepfel-in-the-making

Zum Abendessen gibt es die Rouladen, anschließend Logo, „Emil und die Detektive“ und vermutlich den Tatort. Zumindest ist das der Plan. Aber auf Pläne ist hier in diesem Haus nicht sonderlich viel Verlass. Schon gar nicht, wenn ich sie gemacht habe.
Für Morgen haben wir zum Beispiel schon einen Überraschungstermin von der Tochter reingedrückt bekommen.
„Seit wann weißt Du davon?“
„Seit drei Wochen.“
Na, immerhin ist sie ehrlich.

Auf jeden Fall werde ich mir noch anschauen, was andere so an diesem Wochenende erlebt haben. Wie immer bei Susanne von „Geborgen wachsen„.

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