#WiB 25./26.3.2017: Frühling im Garten, 3-D-Obstmandala und griechische Metriken


„Heute tut es gar nicht mehr so weh wie sonst“, denke ich und äußere diesen Gedanken gegenüber der thailändischen Masseurin mit der Bemerkung, dass ich vermutlich nicht mehr so verspannt bin.
„Oh doch“, lacht diese, „haben Sie sich nur jetzt dran gewöhnt“, und kneift gleich ein wenig fester zu. Jetzt merke ich auch, dass die Verspannungen noch da sind.

Nachmittags geht es in den Garten.
Lina hat sich zu Garten-Vermeidungszwecken schon mit der Oma zum Shoppen für Ostern verabredet und Fritz wollten sie nicht mitnehmen.
Also schnappt der sich sein brandneues Pennyboard und fährt ein wenig in der Gegend umher, während mein Mann und ich im Garten werkeln.

pennyboard

Ich will ein wenig die weißen Teile an der Hütte weiterstreichen. Leider hat mein Mann einen riesigen Eimer rote Farbe gekauft.

„Du hörst nie zu, wenn ich was sage“, keife ich ihn an.
„Das stimmt nicht“, erwidert er, „ich kann es mir nur nicht merken.“

 

Ich könnte jetzt ausführen, dass er extra aus dem Baumarkt noch mal angerufen hatte, was er denn jetzt mitbringen sollte, aber ich habe jetzt einen anderen Gegner: Fritz ist erwartungsgemäß nach zehn Minuten fertig mit Pennyboardfahren und möchte jetzt nach Hause weil ihm langweilig ist.
Machen will er aber auch nichts. Schwierig.
Irgendwann stimmt er zu, den Rasen zu mähen. Das macht er auch prima. Zumindest so lange, bis sein Vater ihm beim Versuch, den Mäher wieder anzumachen, die Finger quetscht.
Danach ist die Laune noch mieser als vorher und Fritz schafft es, dass ich irgendwann meine Geduld verliere, rumschimpfe und hanebüchene i-pad-Verbote bis ans Lebensende ausspreche.
Aber ein bisschen was geschafft haben wir doch. Ich habe einen Teil der Hütte rot gestrichen

rote-huette

und mein Mann hat „Mädchenarbeiten“ erledigt und das Beet entunkrautet.

beet-ohne-unkraut

Anschließend fahren wir noch mal in den Baumarkt, um weiße Farbe zu kaufen. Wie immer stellen wir uns an der falschen Kasse an und warten ewig.

weisse-farbe

Andere haben schon längst angegrillt, bei uns wird zum Abendessen abgeraclettet:

raclette-pfaennchen

Raclette mit Schinkenwürfeln, Silberzwiebeln und saurer Gurke. Leer weil lecker

Anschließend schauen wir alle zusammen DSDS. Der Korb mit der Bügelwäsche guckt mit.

fernsehen-mit-waeschekorb.jpg

Sonntag

Der Lieblingsmann fährt früh auf eine Messe nach Würzburg und ich lese etwas zum Aufwachen. In meinem neuen Job bin ich unter anderem für Excel-Schulungen verantwortlich, so richtig Ahnung habe ich allerdings nicht. Dagegen habe ich mir ein kleines Excel-Büchlein besorgt.

excel-buch

Ich schaffe eine Seite, dann habe ich keine Lust mehr. Wenn ich in diesem Tempo weitermache, bin ich in drei Jahren mit dem Buch durch. Super.

Als ich gestern vom Sofa-Schläfchen ins Bett getapert bin, hat mir plötzlich mein Knie furchtbar weh getan. Heute morgen ist es noch nicht besser, also bekämpfe ich Gift mit Gift und schwinge mich aufs Trimmrad. Dabei lese ich einen Erziehungsratgeber für Kollegen.

miteinander-reden

Jesper Juul für Erwachsene: Kommunikationsquadrat und so.

Das Knie tut beim Fahrradfahren nicht weh, also hänge ich noch mein 7-Minuten-App-Workout hinten dran. Ein paar Sachen muss ich auslassen, weil das Knie meckert, aber das meiste schaffe ich.
Am Freitagabend hat es Fritz für mich gemacht aber bei der Planke aufgegeben. Jetzt zeigt er mir einen Vogel, als ich vorschlage, dass er mitmachen könnte. Viel zu anstrengend.
Lina schläft noch.

Zum Frühstück gibt es ein saures Mandala. Die Granatäpfelkerne sehen ein wenig aus wie blutige Hasenköttel. Schmecken tun sie auch nur so geht so. Ich glaube, die nächsten Granatäpfel nutze ich wieder nur zur Deko.

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Obstmandala: 3-D

Beim Frühstück unterhalten die Kinder und ich uns über Versmaße und die Unterschiede zwischen Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst, sowie ausgewählte geometrische Phänomene. Alles also wie immer.
Irgendwann verschluckt sich Fritz am Rührei und liegt plötzlich wimmernd neben mir, weil seine Schwester ihm mit aller Kraft auf den Rücken gehauen hat.

ruecken

„Ich wollte ihm doch nur helfen“. Iss klar.

Als er sich wieder beruhigt hat, liest er sämtliche Weihnachtskarten der letzten Jahre vor.
Es klingt stellenweise sehr modern lyrisch, wenn er die Schrift nicht entziffern kann. Krawehl, Krawehl.

weihnachtskarten

Lina will noch Zöpfe geflochten bekommen, bevor ich sie zu ihrer Freundin fahre, mit der sie sich zum Referat machen verabredet hat. Dazu trägt sie die gestern geshoppte Jeansjacke. Kein Tag alt und schon voller Löcher.

zoepfe

Fritz und ich fahren derweil in den Garten. Während ich endlich weiß streichen kann mit der neuen Farbe, probiert Fritz alle Werkzeuge aus. Mit der Heckenschere schneidet er die Rasenkante, mit der Säge zerkleinert er Holz und die Äxte haut er in den Rasen. Weil ich ihm verboten habe, sie durch den Garten zu werfen.

aexte

Erstaunlicherweise sind hinterher alle Gliedmaßen noch an der richtigen Stelle.

Dann ist ihm langweilig und er will gehen.

„Sonst muss ich Dich wieder nerven“,

droht er mir. Aber wir finden noch weitere Beschäftigungen. Erst darf er abkleben, dann mit einer Zange das scheußliche Plastikfenster abmontieren. Vorher zerhaut er es noch mit dem Hammer.

plastikfenster

gestrichene-gartenhuette

Ich habe in der Zwischenzeit nicht nur die Balken gestrichen sondern mir selbst auch gleich noch einen angesagten „Granny-Look“ verpasst. Es ist so wichtig, dass man sich selbst nicht vernachlässigt bei all der Arbeit.

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Bei meinen Eltern gibt es Kaffee und Kuchen für die Menschen und Leckerchen für den Hund.

hundekekse

Der Lieblingsmann ist inzwischen aus Würzburg zurück und hat alle Fenster im Haus geputzt. Wer kann da noch sauer sein wegen falsch gekaufter Farbe?

Heute ist endlich mal wieder Tanzkurs. Es gibt eine neue Figur im Cha-Cha-Cha und den Salsa-Grundschritt. Mein Knie tut mittlerweile gar nicht mehr weh, mein Mann hat noch Probleme mit Wade und Knie, aber er beißt die Zähne zusammen, damit ich bloß keine Sitztanz-Witzchen mache.

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Alles nicht so einfach. Die Männer üben den neuen Schritt erst mal alleine. Die Frauen können ihn schon und gucken zu. Schön zu sehen: Jeder scheint etwas anderes zu üben.

Während ich das Essen koche, gucken die Kinder Fußball (weil ich verboten habe, im Haus Pennyboard zu fahren) und der beste Ehemann von allen spannt einen neuen Bezug auf einen Stuhl.

stuhl-polstern
Später muss ich Fritz noch trösten, weil er auf dem Weg ins Bad vom Pennyboard gefallen ist.

Ich lese jetzt noch ein wenig, was andere an diesem Wochenende so gemacht haben, wie immer bei Susanne von Geborgen wachsen, und dann versuche ich vielleicht doch, die weißen Haare wieder braun zu kriegen.

Euch allen einen guten Start in die neue Woche, habt es schön!

 

2 Gedanken zu „#WiB 25./26.3.2017: Frühling im Garten, 3-D-Obstmandala und griechische Metriken

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