Eigentlich sollte es diesen Artikel gar nicht geben. Denn eigentlich war das Wochenende ganz anders geplant. Nämlich gar nicht. Ein einziger winziger Termin stand dafür bis Freitagabend im Kalender und ansonsten nur Chillen, Entspannen, Ausruhen – so Zeug halt. Worüber man dann auch echt nicht schreiben muss.
Aber dann ist alles doch irgendwie ganz anders gekommen und ich finde, dass das aufgeschrieben gehört.
Mein Termin, der seit Wochen geplant war, war eine entspannende Rücken- und Gesichtsmassage. Leider stand er nur in meinem Kalender und nicht so wirklich im Terminkalender meiner thailändischen Masseurin. Die hatte den Termin nämlich versehentlich doppelt vergeben, sich dreitausend Mal entschuldigt (zumindest habe ich das so verstanden) und dann nur die Kopf- und Gesichtsmassage gemacht. Auch schön. Vor allem, weil sie so knapp dran war und ganz vergessen hat, die entspannende Düdeldümusik im Hintergrund anzuwerfen, die mich immer halb in den Wahnsinn treibt.
Meine liebste Freundin hat Geburtstag und ich besorge noch eine Karte und ein Geschenk. Kommt natürlich nicht mehr rechtzeitig an, ist ja schon am Montag. Aber ich habe jahrelang als Projektmanager gearbeitet – niemand erwartet von mir, dass ich pünktlich abliefere.

Was ich wohl ausgesucht habe?
Die Tochter wird von einer Freundin abgeholt. Sie fahren zusammen auf die Animagic in Mannheim. Streng genommen fahren sie nur bis vor die Tür der Convention, die Karten sind ihnen zu teuer, also begnügen sie sich damit, sich die ganzen Cosplayer, die dort verkleidet rein- und rausgehen, anzuschauen. Jeder wie er will.
Für nachmittags habe ich mich gestern spontan mit Frau Masulzke verabredet.
Sie hatte nämlich eine tolle Idee, was wir zwei beiden mal gemeinsam auf unseren Blöggen machen könnten. Und das besprechen wir.
Es ist sehr, sehr lustig, viel verrate ich jetzt noch nicht, aber soviel schon mal: Es könnte was mit viel Unfug, Schabernack oder Kunst – ganz wie man das sehen möchte – zu tun haben.

Da stehen die Details zum neuen Projekt drinnen. Spannend!
„Wenn ich erwachsen wäre, würde mir Dein Essen bestimmt gut schmecken, aber als Kind bin ich da leider etwas eingeschränkt„, hatte mir der Sohn die Woche sehr charmant erklärt, warum er jetzt lieber ein Müesli isst statt meiner Nudelpfanne.
Heute Abend gibt es Wraps und obwohl er auch hier sehr skeptisch ist, ob seine eingeschränkten kindlichen Möglichkeiten das in seinen Bauch lassen, isst er einen ganzen. Wird. Wenn er jetzt noch aufhört, sein T-Shirt als Serviette zu nutzen …
Der Freudentanz des Sohnes nachdem er Trivial Pursuit gewonnen hat, stellt alle bisher gesehenen Fußballer-Moves in den Schatten.
Ich wundere mich, dass man dieses Spiel (wenn man würfelt und sich nicht nur die Fragen fragt) überhaupt bis zu Ende spielen kann, aber dank der Junior-Edition klappt das.

„Aus welchem Land kommt Vladimir Klitschko?“ war eine der Fragen. Der verfolgt uns doch!
Sonntag
Das Projekt „Ausschlafen“ endet sehr abrupt um 6:49 Uhr als das Telefon klingelt und die Polizei am anderen Ende der Leitung ist.
„Haben Sie einen Garten da und dort?“
Oje, jetzt hat Audrey 3 etwas wirklich Schlimmes angestellt, denken jetzt sicherlich einige hier, aber nein, es ist nur eingebrochen worden.
Den Akkuschrauber und die Akku-Stichsäge haben die Diebe mitgenommen, bevor sie die schrecklichen Sichtschutzdinger, die wir vom Vorbesitzer mit übernehmen mussten, abtransportieren konnten. Dabei hatten sie die doch so schön in der Schubkarre festgezurrt, aber dann wurden sie gestört.
Deswegen haben Donner-Karlsson und Blom auch ihren Bolzenschneider in unserer Schubkarre liegen lassen, den wir den Polizisten übergeben, mit denen wir uns eine Stunde später im Garten treffen. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass keiner irgendwelche Spuren sichert oder Fingerabdrücke nimmt, aber viel mehr wundern wir uns darüber, dass die Polizei gemerkt hat, dass bei uns eingebrochen wurde und dass die Polizei herausgefunden hat, dass dieser Garten uns gehört. Wir haben nach fast einem Jahr nämlich immer noch keinen Bescheid darüber von der zuständigen Verwaltung bekommen.
Und es will mir echt nicht in den Schädel, warum sie das schöne unangekettete Fahrrad da gelassen haben.
Zuhause gibt es ein schnelles Frühstück ohne Pipapo, darauf haben wir nämlich jetzt alle keine Lust. Deswegen gibt es auch kein Foto.
Außerdem gehe ich mit der Tochter in die Kirche. Bis zur Konfirmation muss sie 25 Kirchenbesuche abgesessen haben, drei hat sie schon und heute ist Sommerferien bedingt Gottesdienst in der Kirche der Nachbargemeinde.
In meinem Gesangbuch ist beim ersten Lied eine geheime Botschaft für mich versteckt.

Das Lied mag ich ja sehr gerne. Wäre vielleicht auch mal was für die Thaimassage.
Ich glaube, es gelingt mir zum ersten Mal, mich tatsächlich voll auf die Predigt zu konzentrieren, ohne dabei die nächste Woche zu planen, oder über das Leben nachzudenken. Was ich sagen will: Es ist wirklich gut und entspannend.
Und schnell. Nach einer Dreiviertel Stunde sind wir schon wieder draußen.
Vor der Kirche steht ein Bücherschrank und mir fällt gleich ein Buch ins Auge.
Die Tochter ist not amused, aber ich nehme es trotzdem mit. Auch wenn ich kein Buch zum Tauschen dabei habe. „Da bringen wir nächstes Mal einfach eins mit„, sage ich zur Tochter und sie antwortet: „Welches nächste Mal denn bitteschön?“
Der Lieblingsmann hat derweil alle Fenster des Hause geputzt. Sogar das Vordach.
Da bin ich auch nur ein bisschen böse, als er mir verrät, dass er für die Dachfenster aufs Dach geklettert ist, der alte Vogel.
„Ich fühle mich im Garten nach dem Einbruch einfach nicht mehr sicher„, lautet die heutige Ausrede des Sohnes, nicht mit in den Garten zu wollen.
Ich mache mit den Kindern einen Deal und setze erst den Lieblingsmann im Garten ab, fahre dann in den Pflanzenmarkt und eskaliere nur ein ganz klein wenig, hole auf dem Rückweg die Kinder ab und wir fahren dann gemeinsam in den Garten.

Eingepflanzt habe ich aber noch nicht alle … Sowas sollte man vor dem Kauf echt stärker bedenken.
Das konnte man heute leider nicht kaufen, da Sonntag, dabei hätte ich so gerne ein Rindfleisch-Frozen-Yoghurt gehabt.
Der Nachbarshund bestimmt auch, der uns freudig begrüßt und ich frage mich, wo der war, als bei uns eingebrochen wurde.

Des Pudels Kern: Hätte der Hund nicht die Wurst gefressen, hätte er auch den Einbrecher geschnappt. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Der Sohn ist jetzt doch ein wenig enttäuscht, dass man gar nichts von den Einbruchsspuren sieht, weil der Mann inzwischen alle Schlösser wieder gerade gebogen hat.
Tatsächlich wandelt sich das Wochenende nun so langsam in das Wochenende, das es sein sollte: entspanntes Chillen in der Sonne.
Ich verziehe mich jetzt mal aufs Sofa, wo ich bestimmt gleich einschlafe, und wünsche mir und Euch einen entspannten Start in die neue Woche.
Vorher verlinke ich aber schnell noch auf Geborgen wachsen, wo wie jede Woche die Wibs gesammelt werden.
Habt es fein und seid gespannt auf das Frau Masulzke meets Frau Sandkuchen Projekt!
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Den Block zum Blog find ich ja mal mega cool 😉
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