Der Plan sah vor, das Wochenende gemütlich chillend im Garten mit mir alleine zu verbringen, da der Rest der Familie anderweitig beschäftigt war. Aber da Pläne ja nun bekanntermaßen dafür da sind, um umgeworfen zu werden, habe ich jetzt eine saubere und aufgeräumte Wohnung. Zumindest fast.
Mein Wochenende startete schon am Freitag, da hatte ich nämlich einen Tag Urlaub und war erst einmal nett bei der Thai-Massage. Diesmal war es eine andere Masseurin, da hat es erfreulicherweise gar nicht so weh getan.
Abends waren wir dann bei der Eröffnung des neuen Rhein-Main-Congress-Centers. Eingeladen waren dort Wiesbadener Ehrenamtliche zu einem Konzert von Glasperlenspiel.
Der Lieblingsmann, die alte Ehrenamts-/Funktionärsnase, hatte vier Karten für uns besorgt und die Kinder waren nur so semi-begeistert. Der Sohn wollte eigentlich früh schlafen gehen, um für die Hessenrangliste am nächsten Tag fit zu sein. Ja, so habe ich auch geguckt.
Auf jeden Fall haben die zwei sich so angestellt, als hätten wir gesagt: „Kommt, wir machen jetzt eine dreißig Kilometer Wanderung im Schneeregen und singen dazu Volkslieder. Zur Belohnung gibt es hinterher auch eine schöne Erbsensuppe mit Hirnwurst.“
Ein bisschen besser wurde es erst, als der Lieblingsmann noch drei weitere Karten aufgetrieben und Freunde überredet hat, mitzukommen.
„Warum sollen wir denn hier rumlaufen und gucken. Wir kennen doch eh keinen.“
„Ach, ja? auch nicht Aurelie, die da gerade zur Tür reinkommt?
Kurz danach hat die Tochter dann noch zufällig zwei gute Freundinnen, die sie selten sieht, getroffen und stand plötzlich ausgelassen tanzend und mitsingend in der zweiten Reihe. Hinter ihrem Bruder, der ganz vorne stand.
„Ich bleib noch und hör mir noch den DJ an. Irgendwie bin ich ein Club-Mensch“, erklärte uns die Tochter, nachdem Glasperlenspiel sich mit „Geiles Leben“ verabschiedet hatten.
Genau so widerwillig wie sie reingekommen ist, ist sie wieder rausgegangen. Fast wie bei einem Sonntagsspaziergang.
Aber gut, dass wir gegangen sind, am nächsten Morgen ist in dem neuen Wiesbadener Prachtstück aus Versehen die Sprinkleranlage angegangen und hat einigen Schaden angerichtet. Naja, heute Abend kommen da als Act die Ehrlich-Brothers, die werden das schon wieder richten.
Um acht mussten die Kinder am Samstagmorgen am Bahnhof sein, um zur Hessenrangliste zu fahren. Ohne mich. Ich hatte um zehn Uhr einen Friseurtermin und wollte mich anschließend mit meiner Anna Karenina in den Garten legen und das schöne Wetter genießen.
So schön war das allerdings noch gar nicht, also habe ich erst mal ein wenig Ordnung im Wohnzimmer gemacht. Und sauber gemacht. Und noch mehr sauber gemacht. Irgendwie komme ich bei so was ganz gerne mal in einen Rausch und vom Hölzchen aufs Stöckchen und sehe immer mehr, was mal wieder gemacht werden könnte.
„Eine Stunde noch“, sage ich mir dann immer. Und aus einer Stunde werden zwei werden drei wird ein ganzer Tag.
Dabei war das Wetter wirklich so schön. Ich Esel.
Immerhin war ich nach dem Friseur noch kurz im Zierpalast, den Deko-Wochenend-Einkauf erledigen.
Irgendwann waren dann alle wieder da, auch der Lieblingsmann hat seine Hochzeit zu Ende fotografiert und es gab Pizza vor dem Fernseher mit DSDS. Quasi die Fortsetzung zum Glasperlenspiel-Konzert von gestern Abend.

Ausbeute.

Da hin gehen und putzen, wo es weh tut: kann ich! Die Verstecke der Kinder waren auch schon mal besser.

Alles muss raus. Oder soll ich das doch behalten?
Am nächsten Morgen ist dann der Lieblingsmann mit den Kindern zusammen auf die Hessenrangliste gefahren. Auch der Sohn ist mitgefahren, obwohl sein Doppelpartner am Abend vorher krankheitsbedingt abgesagt hatte. Was für eine Enttäuschung, wo er doch gerade so einen Lauf hat und gestern vierter geworden ist, nachdem er den an Nummer Zwei gesetzten glatt in zwei Sätzen rausgehauen hat. Wie krass ist das denn? Vierter in Hessen in seiner Altersklasse. Was bin ich stolz!
Ich machte mit meinem Frühjahrsputz weiter, denn als solchen habe ich meine merkwürdigen Anwandlungen inzwischen diagnostiziert, immerhin habe ich bislang nicht mal eines von zwei Stockwerken geschafft.
Ganz ganz fertig wurde ich dann doch nicht, ich musste ja auch noch Salate für das Grillen am Abend vorbereiten.
Aber vor zehn Uhr hatte ich schon einen Nudelsalat, einen Nacho-Salat, einen Kräuterquark und einen Obststreuselkuchen gemacht. Ein bisschen habe ich mich geärgert, dass ich ausnahmsweise mal keine Todo-Liste vorher angefertigt habe. Das wäre in einer grandiosen „Tada!“-Liste geendet. Zwischendurch habe ich mich sogar noch aufs Fahrrad gesetzt und bin geradelt, als ich die Folge „How to get away with murder“ geschaut habe, die ich gestern auf dem Sofa verschlafen habe.
Den Kuchen gab es dann bei meinen Eltern auf der Terrasse und mein Vater erzählte von der ersten Eröffnung der Rhein-Main-Hallen 1957 und vom Chubby-Checker- und Bill-Haley-Konzert, das er damals gesehen hat. Und von dem Geld, das er da als Kegelaufsteller verdient hat.
Auf dem Rückweg haben der Lieblingsmann und ich dann doch noch kurz beim Garten gehalten.
Das meiste entwickelt sich doch ganz prächtig und ich habe mir ein paar Tulpen mitgenommen.
Mit dem Grillen auf dem Hof haben wir dann so lange gewartet, bis die ersten Tropfen vom Himmel gefallen sind. Timing war dieses Wochenende nicht so meins. Geschmeckt hat es trotzdem.

Tada! Sogar mein Kreativraum ist aufgeräumt. Auch wenn das auf dem Foto vielleicht nicht soo rüberkommt.

Stillgestanden!

Das wird was mit den Pfingstrosen!

Die haben sich selbst gesetzt. Haben wohl nicht auf meinen grünen Daumen vertraut.
So, jetzt ist hier fast alles sauber und aufgeräumt, gut, dass ich die nächste Woche Vollzeit arbeite. Timing und so. Naja, kann ich auch nichts dreckig machen.
Ich bin nämlich immer massiv unentspannt, wenn ich aufwendig geputzt habe und irgendwer macht wieder Dreck.
So wie ich, als ich aus dem Garten kam und meinte, die Schuhe nicht ausziehen zu müssen …
Morgen fährt die Tochter mal wieder auf Konfifreizeit. Kurz vor knapp hatte sie es doch noch geschafft, den Antrag auf Schulbefreiung abzugeben. Jetzt bleibt es spannend, ob sie bis zur Abfahrt eine Tasche gepackt hat. Und ob sie sich den Abfahrtszeitpunkt richtig gemerkt hat. Da muss man aber auch viel beachten!
Naja, ob sie fährt oder nicht, diesmal räume ich ihr Zimmer nicht auf. Bestimmt nicht. Oder doch?
Weitere Wochenenden in Bildern gibt es wie immer bei Geborgen wachsen.
Habt es schön!
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2005 – ich brech ab 😀
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Witzig, dannhab ich wohl neben deinen Kids gestanden am Samstag. 🙂
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