Was schon wieder ein Wochenende in Bildern? Ist der denn so langweilig?
Nein, wahrlich nicht, aber diese besondere Zeit muss festgehalten werden, oder? Und dass das, was ich hier zu berichten habe, tatsächlich etwas langweilig sein könnte, streite ich gar nicht ab. Wer jetzt also wieder gehen will: Tschö mit ö, alle anderen bitte hier entlang:
Woche keine Ahnung von wie vielen, immerhin glaube ich zu wissen, dass Samstag ist. Ja, gestern gab es Pizza vor dem Fernseher, das muss also Freitag gewesen sein.
Da sieht man mal wieder, wie wichtig Rituale sind, um nicht durchzudrehen. Oder um zu wissen welcher Tag heute eigentlich ist. Oder welcher Monat.
Ich habe allerdings gerade schon Probleme, mir zu merken, ob ich meine Schilddrüsen-Tablette schon genommen habe oder nicht. Weil mir das in letzter Zeit häufiger passiert, beschrifte ich die Tabletten jetzt.
Morgen ist Muttertag und da das in den Youtube-Trends vermutlich eher nicht empfohlen wird, verteile ich dezent Hinweise darauf in der Wohnung. Ob ich mit dem Edding vom Pillen beschriften kurz auf den Handy-Displays …?
Nein, eigentlich ist mir das total nicht wichtig. Ich bin ja schon genug beschenkt mit meinen zwei Süßen, die mir eh den ganzen Tag nichts als Freude bereiten.
Hat das jetzt wer geglaubt?
Natürlich können die einmal im Jahr mal ihren Hintern hochkriegen und was für mich machen. Frühstück oder Kuchen oder so. Und zwar unaufgefordert und ohne dass ich vorher alle Zutaten dafür selbst einkaufe und das Rezept rauslege.
Dabei ärgere ich mich gerade eh nur furchtbar über die anderen Menschen im Supermarkt, die einem auf die Pelle rücken, ihre Maske wahlweise unter oder oberhalb der Nase tragen und ihre siffigen Einmalhandschuhe einfach im Einkaufswagen liegen lassen. Bäh!
Gestern war ich kurz in der Stadt, weil ich versuchen wollte, meine Lieblingsohrringe, von denen ich blöderweise einen verloren habe, noch mal zu kaufen. Gab es leider nicht mehr. Aber Menschen gab es viele. Sehr viele. Und meine Tochter, die mit war, hatte zwischenzeitlich Angst, dass ich Amok laufen könnte, weil sich kaum einer an Abstandsregeln gehalten hat oder nicht permanent an seiner Maske rumgezuppelt hat.
Dieses Corona-Viehrus fördert eine Blockwartmentalität in mir zutage, vor der ich mich ein wenig grusel. Was soll das? Geh weg!
Aber zurück zum Muttertag. Meine Mutti bekommt nämlich morgen eine Erdbeertorte von mir. Und einen Mürbeteigboden weil sie den so gerne mag.
Und ich habe Mürbeteigbruch übrig, weil der eine nicht so wollte wie ich.

Da hilft auch kein Spitzendeckchen mehr. Höchstens wenn ich es drüber legen würde …
Wer an diesem Wochenende das übliche Kniffel-Foto erwartet hat, den muss ich enttäuschen, ich kann die anderen überreden und wir spielen mal was neues.
Obwohl es ein kooperatives Spiel ist, hat es hohes Streitpotenzial. Wir starten zu viert und beenden Level 10 dann nur noch zu dritt. Trotzdem ein ganz gutes Spiel, finde ich.
Die Friseure haben wieder offen und ich habe einen Termin ergattert.
Die Tochter hingegen hat sich von ihrem Vater, der wegen des miesen Wetters nicht in den Garten flüchten konnte, die Haare tönen lassen und hat jetzt braune Haare. Und anders als beim GNTM-Umstyling gab es auch gar keine Tränen.
Auf der Packung stand, man sollte 48 Stunden vorher einen Allergietest machen, haben wir natürlich nicht, aber wir haben der Tochter versichert, dass wir sie zum Arzt bringen würden, wenn etwas wäre.
Und ich fühle mich jetzt als schlechteste Mutter der Welt, weil mich das Kind tatsächlich so was fragt. Das heißt doch, sie würde mir zutrauen, dass ich das nicht machen würde?
Ob ich schnell doch noch die Hinweise auf den anstehenden Muttertag wegräumen sollte?
Aber so schlimm scheine ich als Mutter nicht zu sein, der nächste Tag startet mit einer riesigen Packung Merci-Schokolade und einem nicht von mir gedeckten Frühstückstisch.
Außerdem habe ich noch Küchenhilfe geschenkt bekommen. Das ist sehr praktisch, weil der Lieblingsmann zum Abendessen seine Mutter eingeladen hat. Während er fleißig Spargel schält und damit auf Facebook und Instagram angibt, werkeln und tanzen die Tochter und ich zum Mama-Mia-Soundtrack in der Küche herum.
„Stefan“, rufe ich, so heißt nämlich der Lieblingsmann. Keine Antwort, stattdessen saugt die Tochter zwischen meinen Beinen die Krümel weg.
„Du hast nach dem Papa gerufen, also mach ich Dir den Papa“, erklärt sie mir und ich muss sehr über dieses witzige Mädchen lachen.
Um das zu verstehen, muss man wissen, dass der Lieblingsmann es überhaupt nicht ausstehen kann, wenn jemand in Krümeln herumläuft und ich es überhaupt nicht ausstehen kann, wenn man mir zwischen den Füßen herumsaugt.

Irgendwie war da vorhin noch mehr Mürbeteigbruch …
Beim sonntäglichen Spaziergang gibt es diesmal kein Gemecker. Naja, fast. Die Kinder benehmen sich erste Sahne 1 a Extraklasse, aber der Hund, den wir uns von meinen Eltern für den Spaziergang ausgeliehen haben, macht Sperrfüßchen und hat keine rechte Lust. Erst als wir umdrehen, schwebt er leichtfüßig und beschwingt voran, als wäre nix gewesen.
Kurze Planänderung, ich schenke meiner Mutter eine Erdbeerrolle. Und zur Feier des Tages lasse ich ihr auch noch den Sohn für die nächste Woche da.
„Mama,“ hatte der mir vor ein paar Tagen nämlich erklärt, „wir hängen jetzt schon seit so vielen Wochen aufeinander. Es wundert mich, dass das so gut klappt und dass noch keiner ausgerastet ist. Aber das soll so bleiben und ich glaube, es ist das beste, wenn wir mal ein wenig Abstand zueinander haben, deshalb ziehe ich jetzt zu Oma und Opa. Da kann ich dann auch den ganzen Tag mit dem Opa zusammen für die Schule lernen.“
Si tacuisse. Psychologisch sehr gut eingefädelt, aber der letzte Satz hat ihn dann doch enttarnt. Aber vermutlich hat er recht, Opa und Oma sind auch einverstanden und ich plane das Essen für nächste Woche mit weniger geschmacklichen Einschränkungen.
Abendessen gibt es dann also mit einem Kind weniger, dafür aber mit der anderen Oma und heldenhaft vom Lieblingsmann geschältem Spargel.

Eigentlich hatte ich schon vor Monaten Theaterkarten als Muttertagsgeschenke besorgt. Tja nun, Spargelessen ist ja auch nett.
Und schon ist wieder ein Wochenende in Coronistan rum.
Was andere an diesem Wochenende so getrieben haben, kann man wie immer bei Große Köpfe nachlesen.
Das L-Thyroxin gibt es auch als Kalenderpackung. Da sind nur 14 Tabletten pro Blister und schön beschriftet mit Mo,Di, Mi usw. …. gibt es allerdings nicht für alle Stärken.
LG Alex
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Ganz dunkel erinnere ich mich daran, aber vermutlich war das eine andere Stärke.
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