Es ist Sonntag, 7:45 Uhr und ich bin wach. Vermutlich, weil ich gestern schon um 10 Uhr auf dem Sofa eingeschlafen bin.
Na gut, dann nutze ich die Zeit, die ich gestern durch das vorzeitige Einschlafen verloren habe, indem ich den Staatsanwalt zu Ende schaue, den ich gestern verschlafen habe.
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass ich nicht wirklich was gewonnen habe, vor allem weil der Sohn der Täter ist, was ich ja schon sowieso und überhaupt von Anfang an durchschaut hatte.

Ja, ich gebe es zu: ich schaue ZDF-Krimis. Aber nur, wenn sie in Wiesbaden spielen.
Ich finde einen Erdkundetest von meiner Tochter und freue mich über das neue Bundesland, das sie erfunden hat. Höchste Zeit für Frühstück.
Wie jeden Tag bekommen die Kaninchen ein liebevoll zubereitetes Obst- und Gemüsemandala. Sie wissen es wirklich zu schätzen. So wie der Rest der Familie auch.
Und jetzt halten mich alle Leser vermutlich für total beknackt. Recht habt Ihr.
Ich gehe ein halbes Stündchen im Park laufen. Es ist alles grau in Matsch. Nicht so schön, aber auf dem Rückweg kaufe ich zur Aufmunterung das Fünffache meines verjoggten Kalorienverbrauchs in ofenfrischen Backwaren.
Zuhause wartet eine Überraschung auf mich: Der Lieblingsmann hat einen Staubsauger für die Küche gekauft!
Ach nein, darüber habe ich mich ja gestern aufgeregt, dass er der Meinung war, dass das ein super Geschenk für mich wäre, obwohl er selbst dieses Ding haben wollte. Als würde ich gerne saugen.
Nein, heute hat er den Frühstückstisch gedeckt. Mit Obstmandala!
Ätschibätsch, der Mann gehört mir und den behalt ich auch!
Letzten Monat haben ja nur noch ein paar blaue und graue Teile gefehlt, diesmal ist mein Weltkartenpuzzle fertig. Mein Sohn hatte großzügig angeboten, dass ich das letzte Teil aufheben könnte, er würde es dann einsetzen. Wer wäre ich, wenn ich eine solche Bitte überhören könnte?
Ich. Ich habe das Teil natürlich selbst reingemacht. Immerhin habe ich fünfzehn Millionen Abendstunden und 28 Ibuprofen Rückenschmerzen mit diesem Ding verbracht.
Aber ich war immerhin so nett und habe das letzte Teil dann wieder rausgemacht, damit mein Sohn es reindrücken kann. Die gleiche Idee hatte meine Tochter aber auch. Sie hat das Teil ebenfalls reingemacht und dann wieder raus. Vermutlich hat mein Mann das auch gemacht und bislang nur noch nicht zugegeben.
Dann wird es Zeit für die Sporthalle, dem hauptsächlichen Aufenthaltsort von Eltern am Wochenende. Hintern platt hocken auf harten Bänken ohne Rückenlehne, gerne kombiniert mit Zugluft.
Sowas sagt einem ja auch keiner vorher.
Aber es lohnt sich: Die Badminton-Mannschaft der Kinder wird Meister und feiert ausgiebig mit einer Runde Mohrenköpfen.
Zum Mittagessen habe ich uns bei meinen Eltern eingeladen. Wie es sich für anständige Omas gehört, gibt es für jeden Geschmack etwas: Lasagne, Pommes (ob die wohl aus Mecklenburg sind?), zweierlei Kroketten und Frikadellen. Sogar Salat. OK, Kohlsalat in Mayonaise-Sahnesoße, aber Salat.
Kein Foto übrig, habe ich alles aufgegessen.
Meine Schwester ist mit ihrer Tochter auch da und ich habe meiner kleinen Nichte Faschingskostüme mitgebracht, die sie und Lina gleich anprobieren.
Und mein Sohn freut sich über das neue Spielzeug, das meine Schwester mitgebracht hat.
Er ist so begeistert davon, dass er gar nicht mit zum Spaziergang in den Wald möchte. Lina auch nicht. Komisch.
Aber der Hund kommt mit.
Im Wald ist zwar auch alles noch moderbraun und rentnerschuhbeige, aber die Sonne kommt etwas raus und die Vögel zwitschern schon schöne Frühlingsliedchen.
Zurück gibt es starken schwarzen Filterkaffee und Nichtenbespaßung.
Dreimal muss mein Mann das Buch mit der kleinen Maus vorlesen. Und ist immer wieder überrascht, als die kleine Maus in der Kuchenform auftaucht. Entweder ist er ein guter Schauspieler oder schon etwas senil. Oder ein toller Onkel natürlich.
Mein Mann ist aber nicht nur ein toller Onkel, sondern auch ein toller Tänzer! Letzte Woche hat unser neuer Tanzkurs begonnen und heute lernen wir zwei neue Figuren im Jive und einen für die Rumba und den ChaChaCha.

Start – Wiege – Cha-cha-cha!
Zuhause haben die Kinder tatsächlich den Abendbrottisch gedeckt.
Obwohl wir es ihnen aufgetragen haben.
Während ich das hier schreibe, läuft ein Tatort aus dem Dezember. Wenn ich schreibe, kann ich immerhin nicht einschlafen wie gestern beim Staatsanwalt. Allerdings bekomme ich trotzdem nicht mit was passiert, weil ich ja schreibe. Es ist schwierig.
Euch empfehle ich Draußen nur Kännchen, da gibt es nämlich noch andere 12. Februare.
Und was ich letzten Februar so getan habe, das kann man auch nachlesen.
Unsere Kinder haben übrigens noch kein Hobby was uns Sonntags in die Turnhalle führt. Dafür öfters mal in die klamme Reithalle, in der ich jedesmal einen fürchterlichen Allergieanfall kriege. Turnhalle wäre so gesehen das kleinere Übel.
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