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Leise rieselt die Vier … #Rant

Es gab Halbjahrs-Zeugnisse. Mein Sohn hat geschafft, was vor ihm noch keiner aus unserer Familie geschafft hat (wobei ich nur für den inner circle sprechen kann, ein Zeugnis meiner Eltern habe ich nie zu Gesicht bekommen): er hatte eine Vier. Im Grundschul-Zeugnis der 3. Klasse.
Und zwar im Fach „Musische-Schiene“. Ist eine Mischung aus Werken, schauspielern und sonstigem kreativen Schnick-Schnack.
Fritz ist im Malen tatsächlich nicht die ganz große Nummer. Nach den Kopffüsslern kam nicht mehr viel. Aber was treibt ihn dazu, sich dem Ganzen so zu verweigern, dass man meint, einem Kind eine Vier geben zu müssen? Einem Kind, das im Fach Kunst bei einer anderen Lehrerin, die nicht gerade für Kuschelkurs und Waldorfpädagogik bekannt ist, eine Zwei bekommt?

Heute ist mein Ton anders als sonst. Schärfer. Weil ich mich aufrege. Schon ziemlich lange. Und ziemlich lange darüber nachdenke, was man wohl machen kann. Aber ich fürchte, man kann nicht wirklich etwas machen. Worüber ich mich aufrege? Schule. Grundschule, genauer gesagt, da mir für weitergehende Schulkritik bislang die Erfahrung fehlt.
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Time to say Goodbye

Schnief, Schnief !

Schnief, Schnief !

Zum Glück hatte ich ausreichend Taschentücher einstecken. Aber auf die Schminke für die Augen wollte ich doch nicht verzichten. Dumme Kuh, ich. Und dann spielten die auch noch die unvermeidbare grönemeyereske Alltime-Schnulzen-Hymne „Ein Hoch auf Uns“. Allerdings führte diese nicht wie lautstark besungen zu einem Feuerwerk der Endorphine, eher das Gegenteil trat ein: Die eine Hälfte der Kinder sang mit, die andere Hälfte heulte schon von Anfang an. Und am Ende standen alle flennend auf der Bühne oder lagen sich schluchzend in den Armen. Die coolen Gangsta-Jungs, die vorher noch die Mädchen verhöhnt hatten, dass die bestimmt heulen müssten, genauso wie die Lehrerinnen. Die Viertklässler ebenso wie die Erstklässler. Nur der Hausmeister und zwei der anwesenden Väter haben keine Tränchen verdrückt. Und noch jemanden gab es, der im Gegensatz zu allen anderen strahlend auf der Bühne stand: Meine Tochter. Weiterlesen