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Leise rieselt die Vier … #Rant

Es gab Halbjahrs-Zeugnisse. Mein Sohn hat geschafft, was vor ihm noch keiner aus unserer Familie geschafft hat (wobei ich nur für den inner circle sprechen kann, ein Zeugnis meiner Eltern habe ich nie zu Gesicht bekommen): er hatte eine Vier. Im Grundschul-Zeugnis der 3. Klasse.
Und zwar im Fach „Musische-Schiene“. Ist eine Mischung aus Werken, schauspielern und sonstigem kreativen Schnick-Schnack.
Fritz ist im Malen tatsächlich nicht die ganz große Nummer. Nach den Kopffüsslern kam nicht mehr viel. Aber was treibt ihn dazu, sich dem Ganzen so zu verweigern, dass man meint, einem Kind eine Vier geben zu müssen? Einem Kind, das im Fach Kunst bei einer anderen Lehrerin, die nicht gerade für Kuschelkurs und Waldorfpädagogik bekannt ist, eine Zwei bekommt?

Heute ist mein Ton anders als sonst. Schärfer. Weil ich mich aufrege. Schon ziemlich lange. Und ziemlich lange darüber nachdenke, was man wohl machen kann. Aber ich fürchte, man kann nicht wirklich etwas machen. Worüber ich mich aufrege? Schule. Grundschule, genauer gesagt, da mir für weitergehende Schulkritik bislang die Erfahrung fehlt.
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Dienst nach Vorschrift

„Ich bin keine Perfektionistin.“
Punkt. Ein leiser Vorwurf schwingt in diesem Ausspruch meiner Tochter mit. Bei genauerem Hinhören sogar ziemlich laut und deutlich. Dieser Satz sagt so viel wie „Für mich ist der Zustand meines Zimmers/meine Hausaufgabe/meine Frisur/das Bild für Oma… völlig ok, also hör‘ gefälligst auf, mich mit deinen Ansprüchen zu nerven“.
Dabei will ich doch nur, dass meine Kinder (und in dem Fall schließe ich meinen Gatten in diesen Kreis mit ein) sich Mühe geben bei den Dingen, die sie machen. Mach‘ ich ja auch. Machen die aber nicht so gerne. Oder nur bis zu einem gewissen Grad. Weiterlesen

Rabimmel, rabammel, rabumm

„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.“
Ich glaube, es hat einen Grund, warum dieses Lied kein Ende hat und man wie in einer Dauerschleife gefangen ist, sobald ein Kind dieses Lied kurz vor St. Martin, also direkt nach Ostern, zum ersten Mal anstimmt.
Wie bei einem Zeitsprung ist es dann plötzlich nach siebenhundertdreiundzwanzig Wiederholungen wieder so weit, und man steht an einem Tag im November, der keinesfalls der 11.11. sein darf, im Park in der Kälte mit drei Millionen anderen Eltern und Kindern, und schaut sich zum drölfzigsten Mal die Geschichte von dem ungarischen Reitersmann an, der durch seine mildtätige Mantelspende einen mittellosen Mann vor dem Tod durch Erfrieren bewahrt.
Ich hätte als Wärmespende ja noch ein paar Laternen im Angebot. 1-A-Ware. Kein Recycling-Papier. Ungefähr achtzehn. So genau kann man das unter der Staubschicht ja nicht erkennen, die sich über die Pappdrachen, Schäfchen, Äffchen oder Pinguine, die auf dem Schrank Platz genommen haben, gelegt hat. Weiterlesen