Nach dem Frühstück fahren wir als erstes unsere Hop-on-hop-off-Tour zu Ende. Die blaue Tour durch das West End ist noch offen. Das Wetter ist herrlich, aber das haben außer uns noch ein paar mehr Menschen bemerkt und drängeln durch die Straßen Londons.
Es ist alles furchtbar voll und der Bus bewegt sich in Zeitlupe durch die Stadt. Ich werde etwas nervös, da ich für den Nachmittag die Harry-Potter-Studio-Tour gebucht habe.
Irgendwann steigen wir einfach aus und laufen zur nächsten U-Bahn-Station, um zum Bahnhof Euston zu fahren.
Hier flattere ich erst mal wie ein aufgeregtes Hühnchen herum, weil ich nicht weiß, wo wir hin müssen, wie wir die Zugfahrt bezahlen können und weil wir noch was zum Mittagessen brauchen.
Als ich meinen Sohn anschnauze, dass er jetzt nicht mein Handy haben kann weil ich gerade nervös bin, sagt mein Mann, ich solle mich mal wieder einkriegen, das wäre nicht hilfreich.
Diese Bemerkung ist allerdings auch wenig hilfreich, jetzt bin ich nämlich aufgeregt und stinksauer.
Ich flattere nicht mehr nur hühnermäßig sondern fauche auch noch gänsegleich.
Es ist mir völlig unverständlich, warum es keinen Plan gibt, auf dem steht, wann welcher Zug auf welchem Gleis einfährt. Der Plan ist die elektronische Anzeigetafel und davor stehen jede Menge Menschen und warten darauf, dass irgendwann das für ihren Zug passende Gleis angezeigt wird. So ungefähr eine Minute vor planmäßiger Abfahrt.
Im Moment bin ich gewillt, Obelix‘ Aussage „Die spinnen, die Briten“ zuzustimmen.
Immerhin weiß ich inzwischen, dass wir unsere Oystercard nutzen können, wir finden allerdings keinen Automaten, an dem wir sie aufladen können. Also kaufen wir Tickets.
Der Mann hat währenddessen herausgefunden welchen Zug wir von welchem Gleis nehmen müssen. Jetzt kann ich endlich aufhören, aufgeregt zu sein und mich ganz auf meine schlechte Laune aufgrund der vorherigen Bemerkung konzentrieren.
Die Kinder sind auch nicht besonders gut gelaunt. Die Busfahrt hat sie gelangweilt, sie würden gerne Handy spielen, dürfen aber nicht, was sie nicht davon abhält, es trotzdem zu tun. Zwischendurch zicken sie sich an.
Es ist wie in jedem Urlaub: Der Fluch des zweiten Urlaubstages schlägt zu.
Ich bin genervt, aber immerhin weiß ich, dass es morgen wieder besser sein wird. Ist nämlich immer so.
Nach 25 Minuten Zugfahrt steigen wir in den Busshuttle zu den Warner Brothers Studios um. Hier sind alle Innenaufnahmen sämtlicher Harry-Potter-Filme gedreht worden. Nach den Dreharbeiten hat man den ganzen Klumpatsch dann einfach da gelassen und verdient jetzt noch mehr Geld damit, dass man Touristen den Pappmaschee-Krempel zeigt.
Ich habe einen Einlass-Slot für 15 Uhr gebucht, wir dürfen aber fast eine halbe Stunde früher rein. Weiterlesen →
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